in Rixners Turnierbuch und andern Chroniken die Familie Rosengr��nsch?n aufzufinden. Mit Recht zweifelte er aus diesem Grunde an der Stiftsf?higkeit des Fr?uleins, die keinen Stammbaum mit zweiunddrei?ig Ahnen aufzuweisen hatte, und bat sie zuletzt ganz zerknirscht, die hellen Tr?nen in den Augen, doch sich um des Himmels willen wenigstens nicht Rosengr��nsch?n, sondern Rosensch?n zu nennen, denn in diesem Namen sei doch noch einiger Verstand und ein Ahnherr m?glich. - Sie tat ihm das zu Gefallen. - Vielleicht ?u?erte sich des gekr?nkten Pr?textatus Groll gegen das ahnenlose Fr?ulein auf diese - jene Weise und gab zuerst Anla? zu der b?sen Nachrede, die sich immer mehr und mehr im Dorfe verbreitete. Zu jenen zauberhaften Unterhaltungen im Walde, die indessen sonst nichts auf sich hatten, kamen n?mlich allerlei bedenkliche Umst?nde, die von Mund zu Mund gingen und des Fr?uleins eigentliches Wesen in gar zweideutiges Licht stellten. Mutter Anne, des Schulzen Frau, behauptete keck, da?, wenn das Fr?ulein stark zum Fenster heraus niese, allemal die Milch im ganzen Dorfe sauer w��rde. Kaum hatte sich dies aber best?tigt, als sich das Schreckliche begab. Schulmeisters Michel hatte in der Stiftsk��che gebratene Kartoffeln genascht und war von dem Fr?ulein dar��ber betroffen worden, die ihm l?chelnd mit dem Finger drohte. Da war dem Jungen das Maul offen stehen geblieben, gerade als h?tt' er eine gebratene brennende Kartoffel darin sitzen immerdar, und er mu?te fortan einen Hut mit vorstehender breiter Krempe tragen, weil es sonst dem Armen ins Maul geregnet h?tte. Bald schien es gewi? zu sein, da? das Fr?ulein sich darauf verstand, Feuer und Wasser zu besprechen, Sturm und Hagelwolken zusammenzutreiben, Weichselz?pfe zu flechten etc., und niemand zweifelte an der Aussage des Schafhirten, der zur Mitternachtsstunde mit Schauer und Entsetzen gesehen haben wollte, wie das Fr?ulein auf einem Besen brausend durch die L��fte fuhr, vor ihr her ein ungeheurer Hirschk?fer, zwischen dessen H?rnern blaue Flammen hoch aufleuchteten! - Nun kam alles in Aufruhr, man wollte der Hexe zu Leibe, und die Dorfgerichte beschlossen nichts Geringeres, als das Fr?ulein aus dem Stift zu holen und sie ins Wasser zu werfen, damit sie die gew?hnliche Hexenprobe bestehe. Der Baron Pr?textatus lie? alles geschehen und sprach l?chelnd zu sich selbst: "So geht es simplen Leuten ohne Ahnen, die nicht von solch altem guten Herkommen sind, wie der Mondschein." Das Fr?ulein, unterrichtet von dem bedrohlichen Unwesen, fl��chtete nach der Residenz, und bald darauf erhielt der Baron Pr?textatus einen Kabinettsbefehl vom F��rsten des Landes, mittelst dessen ihm bekannt gemacht, da? es keine Hexen g?be, und befohlen wurde, die Dorfgerichte f��r die naseweise Gier, Schwimmk��nste eines Stiftsfr?uleins zu schauen, in den Turm werfen, den ��brigen Bauern und ihren Weibern aber andeuten zu lassen, bei empfindlicher Leibesstrafe von dem Fr?ulein Rosensch?n nicht schlecht zu denken. Sie gingen in sich, f��rchteten sich vor der angedrohten Strafe und dachten fortan gut von dem Fr?ulein, welches f��r beide, f��r das Dorf und f��r die Dame Rosensch?n, die ersprie?lichsten Folgen hatte.
In dem Kabinett des F��rsten wu?te man recht gut, da? das Fr?ulein von Rosensch?n niemand anders war, als die sonst ber��hmte weltbekannte Fee Rosabelverde. Es hatte mit der Sache folgende Bewandtnis:
Auf der ganzen weiten Erde war wohl sonst kaum ein anmutigeres Land zu finden, als das kleine F��rstentum, worin das Gut des Baron Pr?textatus von Mondschein lag, worin das Fr?ulein von Rosensch?n hauste, kurz, worin sich das alles begab, was ich dir, geliebter Leser, des breiteren zu erz?hlen eben im Begriff stehe.
Von einem hohen Gebirge umschlossen, glich das L?ndchen mit seinen gr��nen, duftenden W?ldern, mit seinen blumigen Auen, mit seinen rauschenden Str?men und lustig pl?tschernden Springquellen, zumal da es gar keine St?dte, sondern nur freundliche D?rfer und hin und wieder einzeln stehende Pal?ste darin gab, einem wunderbar herrlichen Garten, in dem die Bewohner wie zu ihrer Lust wandelten, frei von jeder dr��ckenden B��rde des Lebens. Jeder wu?te, da? F��rst Demetrius das Land beherrsche; niemand merkte indessen das mindeste von der Regierung, und alle waren damit gar wohl zufrieden. Personen, die die volle Freiheit in all ihrem Beginnen, eine sch?ne Gegend, ein mildes Klima liebten, konnten ihren Aufenthalt gar nicht besser w?hlen als in dem F��rstentum, und so geschah es denn, da? unter andern auch verschiedene vortreffliche Feen von der guten Art, denen W?rme und Freiheit bekanntlich ��ber alles geht, sich dort angesiedelt hatten. Ihnen mocht' es zuzuschreiben sein, da? sich beinahe in jedem Dorfe, vorz��glich aber in den W?ldern sehr oft die angenehmsten Wunder begaben und da? jeder, von dem Entz��cken, von der Wonne dieser Wunder ganz umflossen, v?llig an das Wunderbare glaubte und, ohne es selbst zu wissen, eben deshalb ein froher, mithin guter Staatsb��rger blieb. Die guten Feen, die sich in freier Willk��r ganz dschinnistanisch eingerichtet, h?tten dem vortrefflichen Demetrius gern ein ewiges Leben bereitet. Das stand indessen nicht in ihrer Macht. Demetrius starb, und ihm folgte der junge Paphnutius in der Regierung. Paphnutius hatte schon zu
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