sp?��ter hinein, wenn sich die Familienverh?��ltnisse durch Wachstum der Kinderzahl, Tod der Mutter und dergleichen anders gestalteten. Aber auch in noch fr??herem Alter wurden a�?Kostkindera�? aufgenommen, welche dann auch oft Klosterjungfrauen wurden.
a�?Es ist eine hohe Not und Tyrannei, da?? man leider die Kinder, sonderlich das schwache Weibervolk und junge M?��dchen in die Kl??ster st????et, reizet und gehen l?��??ta�? a��� so ?��u??ert sich Luther gerade ??ber das Kloster, worin sich Katharina von Bora befand, und ruft entr??stet aus: a�?O die unbarmherzigen Eltern und Freunde (Verwandten), die mit den Ihren so schrecklich und greulich verfahren!a�?[26]
Nicht anders erging es auch der Tochter aus dem verarmten Hause Bora. Katharina ward ins Kloster geschickt a��� gefragt wurde das Kind nat??rlich nicht; es geschah a�?ohne ihren Willena�?, wie denn Luther im allgemeinen von ihr und ihren Mitschwestern von Versto??ung ins Kloster redet und von Zwang. Er fragt bei dieser Gelegenheit seine Zeitgenossen: a�?Wie viel meinst du, da?? Nonnen in Kl??stern sind, die fr??hlich und mit Lust ungezwungen ihren Gottesdienst thun und Orden tragen? Unter tausend kaum eine. Was ist's, da?? du solches Kind l?��??t also sein Leben und alle seine Werke verlieren?a�?[27]
Katharina kam vielleicht schon mit dem 6. Lebensjahr ins Kloster; denn in ihrem sechsten Lebensjahr verschreibt Jan von Bora auf Lippendorf alle seine G??ter allda seiner a��� vielleicht in diesem Jahr geheirateten zweiten a��� Ehefrau. Jedenfalls war Katharina im zehnten Lebensjahr (1509) schon Klosterjungfrau; und zwar nicht mehr die j??ngste, sondern die zweitj??ngste von den Aufgenommenen und blieb noch lange Jahre (bis 1516) die vorletzte in der Reihe der Schwestern[28].
Kl??ster gab es damals genug im Land: es wurden allein im Mei??nischen gegen 30 Nonnenkl??ster gez?��hlt[29]. In welches Kloster Katharina eintreten sollte, das stand von vornherein fest: es mu??te das adelige Cisterzienserinnen-Kloster a�?Marienthrona�? oder a�?Gottesthrona�? Nimbschen bei Borna im Kurf??rstentum Sachsen sein[30]. Denn hier war eine Muhme von Vaterseite, vielleicht Vatersschwester Magdalene von Bora schon lange Zeit Klosterjungfrau und bekleidete von 1502-8 das Amt einer Siechenmeisterin, d.h. Krankenw?��rterin der Nonnen. Au??erdem waren, scheint es, noch zwei Verwandte aus der m??tterlichen Familie der Haubitz da: eine ?��ltere Margarete und eine j??ngere Anna.
Das Kloster Nimbschen hat eine h??bsche Lage. Eine Stunde unterhalb, nachdem die beiden Mulden, die Zwickauer von S??den und die Freiberger von Osten her zusammengeflossen sind zu der gro??en Mulde, erweitert sich das enge Flu??thal zu einer viertelstundebreiten ebenen Aue, welche die Form eines l?��nglichen Blattes hat und eine halbe Stunde lang ist. Am Ostufer zieht sich eine schroffe Felswand aus Porphyr hin, an welche das Muldebett sich anschmiegt; im Westen begrenzt eine niedrige, sanfter ansteigende, waldbewachsene H??gelkette den Werder. Ueber der n??rdlichen Blattspitze, die scharf durch die zusammenr??ckenden Felsw?��nde abschlie??t, erhob sich eine Burg und jenseits der Thalsperre, ungesehen von der Aue aus, liegt die Stadt Grimma; an dem obern Ende der Aue, unmittelbar am Fu??e des westlichen Waldh??gels, stand das Kloster. Es war also abgelegen von der Welt, abgeschlossen durch die beiden H??gelreihen, nur mit dem Blick auf die stille ruhige Aue. Dr??ben flo?? die Mulde ungesehen tief in ihren Ufern, ??berragt von der Felswand, h??ben erhob sich der h??gelige Klosterwald. Nordw?��rts davon schimmerte ein ziemlich gro??er Teich, welcher die leckere Fastenspeise barg.
Aus dem H??gel unmittelbar neben dem Kloster waren die schmutzig braunen Porphyrsteine gebrochen, mit welchen die Mauern und Klostergeb?��ude aufgebaut waren; ein Graben an diesem H??gel hin verhinderte noch mehr den unbefugten Zutritt.
Das Klostergeb?��ude war sehr umfangreich, denn so eine alte Cisterzienser-Abtei bildete eine Welt f??r sich: nach alter Regel mu??te das Kloster alle seine Bed??rfnisse selber durch eigene Wirtschaft befriedigen[31]. Daher gab es neben dem eigentlichen a�?Gotteshausa�?, wie ein geistliches Stift genannt wurde, noch allerlei Wirtschaftsgeb?��ude: St?��lle f??r Pferde, Rinder, Schweine, Gefl??gel mit den n??tigen Knechten und M?��gden, Hirten und Hirtinnen f??r F??llen, K??he, Schafe (das Kloster hatte deren 1800!), Schweine und G?��nse; ferner M?��her, Drescher, Holzhauer, eine a�?K?��semuttera�?. Das Kloster selbst zerfiel in zwei Geb?��udekomplexe: a�?die Propsteia�? und die a�?Klausura�?. Die Propstei schlo?? sich um den ?��u??eren Klosterhof und umfa??te die Wohnung des Vorstehers oder Propstes, eines a�?Halbgeistlichena�?, welcher mit a�?Ehrena�? (a�?Ehra�?) angeredet wurde, dann die Behausung des Verwalters oder Vogts (Voit) samt dem Schreiber; ferner das a�?Predigerhausa�?, in welchem die zwei a�?Herren an der Pfortea�?, d.i. M??nche aus dem Kloster Pforta, als Beichtv?��ter wohnten, denn Pforta hatte die Oberaufsicht ??ber Nimbschen. Ein Brauhaus, Backhaus, Schlachthaus, Schmiede, M??hle, K??che und Keller waren noch da, worin die verschiedenen Klosterhandwerker hausten und hantierten; auf dem Thorhaus sa?? der Thorw?��rter Thalheym. Ein a�?Hellenheyszera�? hatte die Oefen zu besorgen.
Es war eine gar umfangreiche Wirtschaft und ein gro??es Personal: 40-50 Leute waren in der Klosterzeit Katharinas von Bora t?��glich a�???ber den Hofa�? zu speisen; und dazu mu??ten L??hne gezahlt werden, vom Oberknecht mit 4 Schock 16 Groschen und Vorsteher mit 4 Schock an bis zur G?��nsehirtin, welche nur 40 Groschen bekam.
Um alle diese Personen zu besolden und neben den Klosterfrauen zu speisen, brauchte es nat??rlich
Continue reading on your phone by scaning this QR Code
Tip: The current page has been bookmarked automatically. If you wish to continue reading later, just open the
Dertz Homepage, and click on the 'continue reading' link at the bottom of the page.