Hansi

Ida Frohnmeyer

Hansi, by Ida Frohnmeyer, Illustrated by

The Project Gutenberg eBook, Hansi, by Ida Frohnmeyer, Illustrated by Hedwig Schwegelbaur
This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included with this eBook or online at www.gutenberg.org

Title: Hansi
Author: Ida Frohnmeyer

Release Date: November 29, 2006 [eBook #19971]
Language: German
Character set encoding: ISO-8859-1
***START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK HANSI***
E-text prepared by Norbert H. Langkau, Ralph Janke, and the Project Gutenberg Online Distributed Proofreading Team (http://www.pgdp.net/)

Note: Project Gutenberg also has an HTML version of this file which includes the original illustrations. See 19971-h.htm or 19971-h.zip: (http://www.gutenberg.net/dirs/1/9/9/7/19971/19971-h/19971-h.htm) or (http://www.gutenberg.net/dirs/1/9/9/7/19971/19971-h.zip)
Anmerkung zur Transkription:
Im Original gesperrt gesetzte Worte sind mit gekenntzeichnet
Im Original in Fettdruck gesetzte Worte sind mit = gekenntzeichnet

Sonne und Regen im Kinderland Das zweite B?ndchen
HANSI
von
IDA FROHNMEYER
Zwei Erz?hlungen
Mit Scherenschnitten von Hedwig Schwegelbaur

[Illustration]

12.-26. Tausend 1922 D. Gundert / Verlag / Stuttgart
Druck der Stuttgarter Vereins-Buchdruckerei

Hansi
[Illustration]
?Und wenn wir uns wiedersehen, ist mein Hansi ein gro?er, strammer Bub! Ach, wie ich mich jetzt schon freue!?
Das hatte Mutterchen gesagt, als sie zum letzten Male an ihres Jungen Bett gesessen hatte. Am andern Morgen, noch ehe Hansi die Augen ge?ffnet, waren sie und der Vater weggereist, weit weg, zurück in das hei?e Land, in dem Hansi geboren war und als kleiner Junge gespielt hatte.
Wie war es da so sch?n! Wie ein langer, leuchtender Sonnentag! Ein bi?chen hei? war es ja manchmal gewesen, aber dann hatte ihn die freundliche, braune Ayah gef?chelt, und Mutterchen hatte ihm erlaubt, wie ein kleiner Hindujunge, nur mit einem Lendentuch bekleidet, herumzuspringen. Und da war eine gro?e, mattenbedeckte Veranda gewesen und ein pr?chtiger Blumengarten und das weite, blaue Meer, in dem er jeden Morgen gebadet, und das ihm so viele sch?ne Muscheln geschenkt. Ja, und einmal war eine dabei gewesen, die sah drein, als habe sie ein Tigerfellchen angezogen, und sie hatte etwas ganz Wunderbares in sich verborgen -- -- das Rauschen des Meeres. Man mu?te sie nur dicht ans Ohr halten, dann h?rte man es deutlich, und wenn man die Augen schlo?, konnte man denken, nahe bei Vater und Mutter zu sein.
Jetzt wohnte Hansi in einem gro?en Haus mit vielen andern Buben zusammen. Eine Veranda gab es da nicht, nur weite, helle Stuben, die ein wenig leer und nüchtern dreinsahen. An den W?nden hingen keine Bilder, und nirgends standen Blument?pfe oder sch?n geformte Vasen. Natürlich, in einem Haus mit so vielen wilden Buben konnte man derartiges nicht haben. Mutterchen wenigstens hatte den Mangel so erkl?rt.
[Illustration]
Wenn sie nur ein bi?chen weniger wild gewesen w?ren, diese Buben! Hansi fürchtete sich vor ihnen, oft unn?tigerweise, denn im Grund meinten sie es gut mit dem neuen Kameraden. Aber er war so vertr?umt und so fabelhaft leichtgl?ubig, der kleine Hansi. Das verlockte sie immer aufs neue zu Neckereien aller Art. ?Hansi, du mu?t einmal ein Sandm?nnchen werden und mit einem Karren herumziehen und Sand verkaufen!? sagte einer der Buben. Hansi schaute kl?glich drein und meinte: ?Ich will aber nicht!? -- ?Ja, du mu?t eben, du mu?t!? gr?hlte die ganze Bande. Sie lachten aus vollem Halse und sahen ohne alles Mitleid, wie in Hansis Augen eine hei?e Angst aufwachte. Vielleicht da? ihnen die dummen Worte leid gewesen w?ren, wenn sie gewu?t h?tten, da? sie wochenlang wie ein schweres Gewicht auf Hansis Herzen lagen. Ja, wochenlang. Dann auf einmal kamen ihm Mutterchens Worte in den Sinn: ?Wenn wir uns wiedersehen, ist mein Hansi ein gro?er, strammer Bub.? Also noch ein Bub! Da konnte Mutter doch gewi? verhindern, da? er ein Sandm?nnchen werde. Hansi ward darüber so froh, da? er einen bescheidenen kleinen Luftsprung machen mu?te. Dann lief er in den gro?en Hof hinunter, wo die andern Jungen spielten und schrien, und schrie zum erstenmal in seinem Leben tüchtig mit.
Der Hof erinnerte in nichts an den herrlichen Blumengarten. Nur in einer Ecke war ein kleiner Abglanz davon. Da hatten die gr??eren Buben ihre G?rtchen. Jedem geh?rte ein schmales Beet, das er selbst bepflanzen durfte. Wie sehr liebte Hansi diese kleinen G?rten! Keiner der eigenen Besitzer wartete mit gr??erer Spannung auf das Erblühen einer Knospe, auf das Aufgehen irgend eines geheimnisvollen Blumensamens.
[Illustration]
Die gro?en Jungen fanden es oft recht angenehm, den Kleinen helfen zu lassen. ?Er tut es ja so gern,? entschuldigten sie sich vor sich selbst, wenn sie sahen, wie er mit glühendem Gesicht die Beete von Unkraut und Steinen s?uberte. Aber keiner dachte daran, dem kleinen Hansi ein Stückchen, ach! nur ein winziges Stückchen zu geben. Und er mu?te noch so lange auf ein eigenes G?rtchen warten! Wer in die dritte Klasse eintrat, bekam eines zugewiesen. Hansi aber geh?rte noch zu den ?Nullten?. So nannte man die Bürschchen unter sechs Jahren, die noch nicht zur Schule gingen. Manchmal waren deren zwei, drei, oder noch mehr beisammen, aber als Hansi ins Haus gekommen, waren
Continue reading on your phone by scaning this QR Code

 / 12
Tip: The current page has been bookmarked automatically. If you wish to continue reading later, just open the Dertz Homepage, and click on the 'continue reading' link at the bottom of the page.