Hans Huckebein | Page 3

Wilhelm Busch
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This etext was prepared by Michael Pullen,
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.
Hans Huckebein
Wilhelm Busch
Inhalt
Hans Huckebein, der Unglücksrabe.
Das Pusterohr.
Das Bad am
Samstag Abend.
Hans Huckebein, der Unglücksrabe.
Hier sieht man Fritz, den muntern Knaben,
Nebst Huckebein, dem
jungen Raben.
Und dieser Fritz, wie alle Knaben,
Will einen Raben gerne haben.
Schon rutscht er auf dem Ast daher,
Der Vogel, der mißtraut ihm
sehr.
Schlapp! macht der Fritz von seiner Kappe
Mit Listen eine
VogelKlappe.
Beinahe hätt' er ihn! Doch ach!
Der Ast zerbricht mit einem Krach.
In schwarzen Beeren sitzt der Fritze,
Der schwarze Vogel in der
Mütze.
Der Knabe Fritz ist schwarz betupft;
Der Rabe ist in Angst und hupft.
Der schwarze Vogel ist gefangen,
Er bleibt im Unterfutter hangen.
"Jetzt hab' ich dich, Hans Huckebein!
Wie wird sich Tante Lotte
freun!"
Die Tante kommt aus ihrer Tür;
"Ei!" spricht sie, "welch ein gutes
Tier!"

Kaum ist das Wort dem Mund entflohn,
Schnapp! hat er ihren Finger
schon.
"Ach!" ruft sie, "er ist doch nicht gut!
Weil er mir was zuleide tut!!"
Hier lauert in des Topfes Höhle
Hans Huckebein, die schwarze Seele.
Den Knochen, den er Spitz gestohlen,
Will dieser jetzt sich wieder
holen.
So ziehn mit Knurren und Gekrächz
Der eine links, der andre rechts.
Schon denkt der Spitz, daß er gewinnt,
Da zwickt der Rabe ihn von
hint'.
O weh! Er sprint auf Spitzens Nacken,
Am ihm die Haare
auszuzwacken.
Der Spitz, der ärgert sich bereits,
Und rupft den Raben seinerseits.
Derweil springt mit dem Schinkenbein
Der Kater in den Topf hinein.
Da sitzen sie und schaun und schaun.--
Dem Kater ist nicht sehr zu
traun.
Der Kater hackt den Spitz, der schreit,
Der Rabe ist voll Freudigkeit.
Schnell feßt er, weil der Topf nicht ganz,
Mit schlauer List den
Katerschwanz.
Es rollt der Topf. Es krümmt voll Quale
Des Katers Schweif sich zur
Spirale.
Und Spitz und Kater fliehn im Lauf.--
Der größte Lump bleibt
obenauf!!--
Nichts Schönres gab's für Tante Lotte
Als schwarze

Heidelbeerkompotte.
Dock Huckebein verschleudert nur
Die schöne Gabe der Natur.
Die Tante naht voll Zorn und Schrecken;
Hans Huckebein verläßt das
Becken.
Und schnell betritt er, angstbeflügelt,
Die Wäsche, welche frisch
gebügelt.
O weh! Er kommt ins Tellerbord;
Die Teller rollen rasselnd fort.
Auch fällt der Korb, worin die Eier--
O jemine!--und send so teuer!
Patsch! fällt der Krug. Das gute Bier
Ergeißt sich in die Stiefel hier.
Und auf der Tante linken Fuß
Stürzt sich des Eimer Wasserguß.
Sie hält die Gabel in der Hand,
Und auch der Fritz kommt angerannt.
Perdums! da liegen sie.--Dem Fritze
Dringt durch das Ohr die
Gabelspitze.
Dies wird des Raben Ends sein--
So denkt man wohl--doch leider
nein!
Denn--schnupp!--Der Tante Nase feßt er;
Und nochmals triumphiert
das Laster!
Jetzt aber naht sich das Malör,
Denn dies Getränke ist Likör.
Es duftet füß.--Hans Huckebein
Taucht seinen Schnabel froh hinein.
Und läßt mit stillvergnügtem Sinnen
Den ersten Schluck
hinunterrinnen.
Nicht übel!--Und er taucht schon wieder
Den Schnabel in die Tiefe

nieder.
Er hebt das Glas und schlürft den Rest,
Weil er nicht gern was übrig
läßt.
Ei, ei! Ihm wird so wunderlich,
So leicht und doch absunderlich.
Er krächzt mit freudigem Getön
Und muß auf einem Beine stehn.
Der Vogel, welcher sonsten fleucht,
Wird hier zu einem Tier, was
kreucht.
Und Übermut kommt zum Beschluß,
Der alles ruinieren muß.
Er zerrt voll roher Lust und Tücke
Der Tante künstliches Gestricke.
Der Tisch ist glatt--der Böse taumelt--
Das Ende naht,--sieh da! er
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