Grosse und Kleine Welt

Honoré de Balzac
Grosse und Kleine Welt

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Title: Grosse und Kleine Welt
Author: Honore De Balzac
Release Date: September, 2005 [EBook #8803] [Yes, we are more than one year ahead of schedule] [This file was first posted on August 10, 2003]
Edition: 10
Language: German
Character set encoding: ISO Latin-1
*** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK GROSSE UND KLEINE WELT ***

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HONOR�� DE BALZAC
GROSSE UND KLEINE WELT
MIT HOLZSCHNITTEN VON DAUMIER UND GAVARNI

PIERRE GRASSOU

Wer als ernsthafter Betrachter die Kunstausstellungen, die nach der Revolution von 1830 stattfanden, besucht hat, wird sich beim Anschauen der endlosen, ��berh?uften Galerien kaum eines Gef��hls des Unbehagens und der Langeweile, vielleicht sogar der Trauer haben erwehren k?nnen. Seit 1830 gibt es keinen "Salon" mehr. Der Louvre ist ein zweites Mal erst��rmt worden durch die K��nstler; und sie haben es verstanden, sich dort zu behaupten. Die Zulassung zum "Salon" bedeutete ehemals f��r den kleinen Kreis, der in Frage kam, bereits eine hohe Auszeichnung, und ��ber die bedeutendsten der etwa zweihundert Bilder, die ausgew?hlt worden, entspann sich beim Publikum und bei der Kritik ein leidenschaftlicher Widerstreit der Meinungen. Die ��berf��lle der Gem?lde, vor die sich heute der Besucher gestellt sieht, ersch?pft seine Aufmerksamkeit, und die Ausstellung wird geschlossen, bevor er aus der Menge das wenige Gute ausfindig gemacht hat. Statt eines Ritterspiels haben wir einen Volksjahrmarkt, statt eines k��nstlerischen Ereignisses ein lautes Warenhaus, statt sorgf?ltiger Auslese--alles. Was ist die Folge? In der Menge verliert sich das Genie. Der Katalog ist zu einem dicken Buch angewachsen, in dem mancher Name auch dadurch nicht bekannter wird, da? zehn oder zw?lf ausgestellte Bilder dahinter aufgef��hrt sind. Unter allen aber am unbekanntesten ist vielleicht derjenige des Malers Pierre Grassou aus Foug��res, den man in der K��nstlerwelt einfach Foug��res nennt.
Foug��res wohnte 1832 im vierten Stockwerk eines jener hohen, schmalen H?user der Rue de Navarin, die aussehen wie der Obelisk von Luxor. Sie besitzen einen Hausflur, eine enge, d��stere, halsbrecherische Wendeltreppe, in jedem Stock nicht mehr als drei Fenster und einen Hof, der nicht mehr als ein viereckiger Schacht ist.
��ber den drei oder vier R?umen, die Grassou von Foug��res bewohnte, lag ein Atelier, dessen Fenster auf Montmartre hinausgingen. Die W?nde waren rot gestrichen, der Boden braun gew?chst, auf jedem Stuhl lag ein gesticktes Deckchen, das altmodische Sofa war sauber wie das im Schlafzimmer einer Kr?merin. Alles lie? auf das wohlgeordnete Dasein eines gesetzten B��rgers von engem Horizont schlie?en. Das Atelier enthielt au?erdem eine Kommode zum Aufbewahren der Malger?te, einen Fr��hst��ckstisch, einen Schreibtisch und einen gro?en Ofen, ferner die zum Malen erforderlichen Gegenst?nde. Alles dies war sauber und in guter Ordnung.
Eines Tages zu Anfang Dezember, dieses f��r den Portr?tisten besonders g��nstigen Monats, war Pierre Grassou fr��hzeitig aufgestanden, hatte den Ofen angez��ndet, die Palette hergerichtet, und wartete nun, da? die Scheiben des Atelierfensters auftauen w��rden, um das Tageslicht ungehindert einzulassen. Unterdessen verzehrte er gedankenlos sein Fr��hst��ck, ein in Milch getunktes H?rnchen.
Da klang von der Treppe her ein wohlbekannter Schritt. Als der Maler eben mit der Arbeit beginnen wollte, ��berraschte ihn Elias Magus, Bilderh?ndler und Leinwandwucherer.
"Wie gehts, alter Halunke?" begr��?te ihn Grassou. Elias nahm ihm seine Gem?lde ab, das St��ck f��r zweibis dreihundert Francs. Sie liebten es, im Verkehr mit einander sich des sogenannten K��nstlertons zu bedienen.
"Schlechte Gesch?fte," sagte Elias. "Ihr K��nstler stellt unversch?mte Forderungen. Wenn Ihr f��r sechs Sous Farbe auf die Leinwand klext, verlangt Ihr gleich zweihundert Francs daf��r. Aber Sie, Foug��res, sind ein anst?ndiger Kerl. Darum lasse ich Ihnen auch etwas Gutes zukommen."
"Timeo Danaos et dona ferentes," sagte Foug��res; "verstehen Sie lateinisch?"
"Nein."
"Nun, das hei?t soviel, als da? die Griechen den Trojanern nichts anboten, ohne selbst einen Profit dabei zu haben. Und so wirds wohl auch heute noch sein, Herr Odysseus-Magus!" Diese Worte waren eine Musterwendung des unter den Malern gebr?uchlichen Atelierstils, den Foug��res, wie man sieht, vollkommen beherrschte.
"Ich verlange doch nicht, da? Sie mir Ihre Bilder umsonst geben sollen! Sie sind ein ehrenwerter K��nstler."
"Nun--und?"
"Also kurzum: Ich bringe Ihnen einen Vater, eine Mutter
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