ein Hinkel in den Topf stecken und sich eine Suppe kochen. Darauf hielten sie streng, und sahen sich ��berall um, wie jeder zu seinem Huhn kommen k?nne. Als sie nun zu Haus mit den H��hnern fertig waren, machten sie nicht viel Federlesens und hatten bald mit diesem, bald mit jenem Nachbarn ein H��hnchen zu pfl��cken. Sie sahen die Landkarte wie einen Speisezettel an, wo etwas von Henne, Huhn oder Hahn stand, das strichen sie mit rother Tinte an und giengen mit K��chenmesser und Bratspie? darauf los. So giengen sie ��ber den Hanebach, steckten Gro?--und Kleinh��ningen in den Topf, und kamen dann auch bis in das Hanauer Land. Als sie nun Gockelsruh, das herrliche Schlo? der Raugrafen von Hanau, im Walde fanden, wo damals der Gro?vater Gockels wohnte, statuirten sie ein Exempel, schnitten allen H��hnern die H?lse ab, steckten sie in den Topf und den rothen Hahn auf das Dach, das hei?t, sie machten ein so gutes Feuerchen unter den Topf, da? die lichte Lohe zum Dach herausschlug und Gockelsruh dar��ber verbrannte. Dann giengen sie weiter nach H��nefeld und Hunhaun und sind noch lang unterwegs geblieben.
Als sie abgespeist hatten, gieng Gockels Gro?vater, der mit seiner Familie und dem Stamm-, Erb--und Wappen-Hahn und Hinkel im Walde versteckt gewesen, um das Desert zu besehen, es war eine W��ste. Nichts war ihm geblieben, er konnte sein Schlo? nicht mehr herstellen und ��bergab es daher gratis an die Versch?nerungs-Commission der vier Jahrszeiten, des Windes und des Wetters, welche es auch in Jahr und Tag mit Gras und Kraut und Moos und Epheu und B��schen und B?umen so reichlich austapezierten, da? es ein rechtes Paradies aller Waldv?gelein und andern Wildpretts ward.--Er selbst zog nach Gelnhausen und nahm die Stelle eines Erb-H��hner--und Fasanenministers bei dem dortigen K?nig an. Sein Sohn trat nach ihm in dieselbe Stelle, und nach dessen Absterben unser Gockel, der gewi? auch als H��hnerminister mit Tod abgegangen w?re, wenn ihn nicht sein Menschen--oder vielmehr H��hnergef��hl gezwungen h?tte, noch lebendig von Gelnhausen Abschied zu nehmen. Dieses aber gieng folgenderma?en zu.
Der K?nig Eifrasius von Gelnhausen ��berlie? sich der Leidenschaft des Eieressens so unm??ig, da? keine Brut H��hner mehr aufkommen konnte. Dies war gegen den Eid Gockels und gegen das Landesgesetz, Artikel H��hnerzucht. Gockel machte eine allerunterth?nigste vergebliche Vorstellung nach der andern. Eifrasius errichtete den r��hrenden Eierorden verschiedener Grade und lie? von seinem Leibredner eine Rede dabei halten, die einer Schmeichelei so ?hnlich sah, wie ein Ei dem andern. Er sagte, Eifrasius esse nur allein so viele Eier, um die H��hner zu vermindern, damit die Franzosen nicht ins Land k?men. Dabei machte er bekannt, da? man k��nftig nicht Ihro Majest?t, sondern Ihre Eie?t?t K?nig Eifrasius sagen solle und vieles Aehnliche. Auch wu?te er sehr viele hinrei?ende Stellen gro?er Dichter in seiner Rede anzubringen, z. B.:
Ein Huhn und ein Hahn, Meine Rede geht an; Eine Kuh und ein Kalb, Meine Rede ist halb; Eine Katze und eine Maus, Meine Rede ist aus!
und weiter
Ein Ei, un oeuf, Ein Ochs, un boeuf, Une vache, eine Kuh, Fermez la porte, mach die Th��r zu!
womit er den K?nig ganz bezauberte. Nach dieser Rede wurden alle anwesenden Anh?nger und Schmeichler des K?nigs ganz eigelb im Gesicht und steckten gelbe Cocarden auf; Gockel von Hanau aber wurde vor Zorn und Schrecken und Unwill und Schaam ganz gr��n und blau und roth, und kriegte ordentlich einen rothen Kamm und sch��ttelte den Federbusch, wie ein Hahn, auf seinem bordirten Hut und scharrte mit den F��?en und hackte mit den Spornen. Da zog der K?nig Eifrasius eben in der Kirche an ihm vor��ber, sah ihn sehr ungn?dig an und sprach: "in Gnaden entlassen, das H��hnerministerium ist bis auf ein Weiteres aufgehoben."--Somit hatte Gockel seinen Abschied.
Gockel war voll Ehrgef��hl, er zeigte sogleich seiner Frau an, da? er am folgenden Morgen mit ihr und Gackeleia nach seinem Stammschlo?e Gockelsruh aus Gelnhausen so wegziehen werde, wie seine Gro?eltern hineingezogen waren. Er befahl ihr, jene alten Kleider aus dem Kasten zu nehmen und im H��hnerministerium zurecht zu legen, wo sie sich morgen umkleiden wollten. Frau Hinkel war schier untr?stlich ��ber die alten seltsamen Kleider und meinte, alle Hunde w��rden ihr nachlaufen. Das Entsetzlichste aber war ihr, da? Gockel am hellen lichten Tage vor der Wachparade vorbei und ��ber den Gem��?markt in diesem Aufzug aus der Stadt hinaus wollte, und nur unter den heftigsten Thr?nen mit Gackeleia vor ihm auf den Knieen liegend, konnte sie erflehen, da? er mit ihr Morgens vor Tag zur Gartenth��re hinaus, hinten um die Stadtmauer herum, seine Abreise anzutreten versprach.
Gockel h?ngte seine H��hnerminister-Kleidung an das k?nigliche H��hnerministerial-Zapfenbrett, legte alle die ihm aufgedrungenen Eierorden ab, den Orden der Schmeichelei und Heuchelei und befestigte seinen eigenen, Raugr?flich Gockel Hanauischen Haus-Orden der Kinderei wieder in das Knopfloch der Jacke seines Gro?vaters, die er morgen fr��h anziehen wollte; dann setzte er sich an seinen Schreibtisch, um alle die Rechnungen ��ber seine
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