setzen und mehr und mehr in dieser Partei die einzige Instanz erblicken, von deren Aktion sie eine Hebung ihrer Lage ��berhaupt zu erwarten haben. Und dann geh?rt die Zukunft dem ?Zukunftsstaat?! Denn da? die Polizeikn��ppel schlechte geistige Waffen sind, hat zum ��berflu? auch der Versuch gezeigt. Eine Partei aber, welche zwar eine ?Volkspartei? sich nennt, jedoch bei der gro?en Majorit?t des ?Volkes? mehr und mehr das Vertrauen verl?re, da? sie den Willen und die F?higkeit habe, gerechten Beschwerden auf ihren Wegen Abhilfe zu schaffen, w��rde bald auch alle Kraft zu nachhaltiger Vertretung ihrer rein politischen Ziele verloren haben. Diese Kraft kann sie nur sch?pfen aus engem Zusammenhang ihrer Bestrebungen mit denjenigen Gedanken, unter welchen in den breiten Schichten des Volkes die Teilnahme an den ?ffentlichen Angelegenheiten jeweils steht.
So mu? also unsere Diskussion unter die Fragestellung kommen: welche soziale Forderungen hat eine ?freisinnige Volkspartei? in ihr Programm aufzunehmen, damit sie ihren Namen mit Ehren f��hren k?nne?
Ich habe mich erboten, ��ber diese Frage das einleitende Referat zu ��bernehmen, welches zun?chst in unserem Kreise Unterlagen f��r eine Verst?ndigung ��ber das einzelne zu schaffen suchen soll.
Betreffs meiner Legitimation hierzu kann ich mich allerdings nicht berufen auf ein gr��ndliches, systematisches Studium der volkswirtschaftlichen und sozialen Theorien und selbst nicht einmal darauf, da? ich etwa in der ?ffentlichen Diskussion dieser Angelegenheiten praktisch mich schon bet?tigt h?tte. Zum einen wie zum anderen haben meine sonstigen Pflichten mir Zeit und Kraft nicht ��brig gelassen. Diesem Mangel gegen��ber kann ich mich jedoch auf etwas berufen, was in der Art, wie ich es habe, nicht viele haben k?nnen: eine eigene lebendige Erfahrung. Denn seit ungef?hr 25 Jahren bin ich mitten hinein gestellt in das Wirtschaftstreiben, auf dessen Boden die sozialen Vorg?nge und Erscheinungen sich abspielen. Und zwar haben die Umst?nde es mit sich gebracht -- was ich als Student mir nicht h?tte tr?umen lassen -- da? ich selbst ?Unternehmer? geworden bin, n?mlich einer, der die gewerbliche T?tigkeit von vielen andern Personen, zuerst von 20, dann von 100 und zuletzt von 500, in den Formen gemeinsamer fabrikatorischer Arbeit mit zu organisieren und zu leiten hatte -- was ja wohl unter allen Umst?nden ein n��tzlicher und anst?ndiger Beruf ist. Da aber diese T?tigkeit Erfolg hatte, so bin ich dabei mit der Zeit von selbst auch Kapitalist geworden, d. h. einer von denen, welche angesammelten Ertrag vorangegangener Arbeit als Produktionsmittel f��r weitere Arbeit vorzuhalten haben. Ich habe also Gelegenheit gehabt, die Erscheinungen des heutigen Wirtschaftslebens im Bereich eines einzelnen Industriezweiges, aus allern?chster N?he anzusehen, und dadurch zugleich einen Schl��ssel gewonnen f��r das Verst?ndnis entsprechender Erscheinungen auf Gebieten au?erhalb meines eigenen Wirkungskreises. Gem?? den Pflichten, welche meine Stellung mir auferlegte, mu?te ich nun diese Erscheinungen stets betrachten vom Standpunkt des Unternehmers und des Kapitalisten. Gleichzeitig aber habe ich sie auch immer betrachten m��ssen mit den Augen des Arbeitersohnes, dem nicht unter der Hand Unternehmer- und Kapitalistenaugen wachsen wollten. Ich habe also diese Vorg?nge gleichzeitig von ganz entgegengesetzten Seiten her ansehen k?nnen: einerseits unter dem Gesichtswinkel des Unternehmer- und Kapitalisteninteresses, andererseits aber auch vom Standpunkt des Interesses der Arbeiter -- und dann habe ich, unabh?ngig von jeder Beeinflussung durch ?u?ere R��cksichten, aus beiden ein Fazit mir ziehen k?nnen unter dem Gesichtspunkt des ?ffentlichen Interesses und des Gemeinwohls.
Auf diesem Wege bin ich im Laufe der Jahre zu ganz bestimmten Ansichten gelangt ��ber Bedeutung und Wirkung gewisser Einrichtungen unserer gegenw?rtigen Wirtschaftsordnung und Staatsgesetzgebung und auch ��ber die Ursachen, aus welchen einzelne als besonders gef?hrlich zu betrachtende Wirkungen hervorgehen. Diese Ansichten unterscheiden sich allerdings in manchen St��cken stark von dem, was zu denken und zu sagen in meinen Kreisen bei den meisten f��r wohlanst?ndig gilt. Indes trage ich kein Bedenken, diese Ansichten, nachdem ich sie seit Jahren zu einer Richtschnur des eigenen Handelns gemacht, aus dem jetzt gegebenen Anla? auch ?ffentlich auszusprechen und geeignetenfalls zu vertreten. Ihnen entnehme ich also die Grundlagen meines Referates ��ber die vorhin gestellte Frage -- indem ich es darauf ankommen lasse, ob das eine oder das andere darin etwa f��r geeignet befunden werden m?chte, als Ausgangspunkt von neuen Bestrebungen de lege ferenda in einer freisinnigen Volkspartei zu dienen. Es w?re aber nicht ehrlich, wenn ich dabei verschweigen wollte, da? die erste Anregung zu eigener Stellungnahme gegen��ber den sozialen Angelegenheiten sich mir ergeben hat aus gelegentlichem pers?nlichen Verkehr mit einem der bedeutendsten und hochachtbarsten F��hrer der deutschen Sozialdemokratie. Die ?lteren unter Ihnen erinnern sich wohl noch der Agitationsrede, welche der ?Drechslergeselle August Bebel? im Sommer 1871[2] hier im Engelsaale gehalten hat. Wenn schon diese in den meisten Punkten meinen Widerspruch herausforderte, so hat sie mir doch einen nachhaltigen Impuls gegeben, angesichts der wirtschaftlichen Vorg?nge in meinem Umkreis immer die Augen offen zu halten und insonderheit alles, woran ich selbst beteiligt war, unter dem Bewu?tsein strenger Verantwortung zu betrachten. Des weiteren aber waren mir von wesentlicher Hilfe zur Gestaltung meiner Ansichten die wichtigen Ausf��hrungen der
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