muss man tun, was man tun muss!" wie mein Vater zu sagen pflegte als er noch lebte. * * * Mit diesen Gedanken im Kopf machte ich mich auf, für einen Spaziergang. Es blieb noch eine Stunde Tageslicht und ein Bisschen der frischen Bergluft, die von den Zuni Bergen her wehte, würde mir gut tun. Auf dem Weg zurück, es war schon dunkel geworden, stolperte ich fast über ein blinde Indianerfrau, die zwei H?user vom Saloon entfernt sass. Sie hatte eine leere Konservenbüchse die sie mir entgegenstreckte: "Ein Almosen, Sir, ich bitte sie." Ihr Geruch und ihre schrille Stimme gingen mir auf die Nerven. Als ich an ihr vorbei gehen wollte, schrie sie noch lauter: "Haben sie ein Herz, Sir, haben sie ein Herz". Das letzte "haben sie ein Herz" war leiser und langsamer gesprochen, so als resignierte sie sich, nichts zu bekommen. Da packte mich dann doch das Erbarmen und ich warf zehn Silberdollar in ihre Büchse. Schnell ging ihre Hand in die Büchse um zu z?hlen. Dann schrie sie "Oh gn?diger Herr das ist doch zuviel, viel zuviel, soviel brauche ich ja gar nicht. Vergelt es ihnen Gott, sie gütiger Mann." Sie nahm wohl von meinem Tritt an, dass ich ein Mann war und wohl auch, weil die meisten die hier vorbeigingen, M?nner waren--wenn sie wirklich blind war. "Schreien sie doch nicht so, oder die ganze Stadt wird denken dass ich reich bin. Das fehlt mir noch dass einer versucht mich auszurauben." "Oh Entschuldigung, Sir, ich will ihnen keine Schwierigkeiten machen." "Sagen sie, sind sie ganz blind?" "Von meiner Kindheit, Sir. Würde ich sonst hier sitzen und betteln. Dies ist kein Platz für eine alte Frau--aber was bleibt mir." Im faden Licht der Karbid Lampen bemerkte ich pl?tzlich Billy Kane auf der anderen Seite der Strasse fluchend und schimpfend, umgeben von einer Menge arger, bitterer Burschen und Juan. Die führten nichts Gutes im Schilde. Ich konnte ahnen, was kommen würde. Sie bewegten sich langsam auf den Saloon zu und ich h?rte Billy angeben: "Die feinen D?mchen entkommen Billy nicht und auch das Wirtlein nicht." Vor dem Saloon teilten sie sich. Die eine H?lfte, sechs Mann, ging in den Saloon, die anderen umgaben den Saloon. Es sah aus als wollten sie sicherstellen dass niemand aus dem Saloon fliehen konnte. Ich wusste, was sie vor hatten. Sie würden eine Streiterei vort?uschen im Saloon oder anzetteln, bei dem der Wirt dann per Zufall erschossen wurde. Dabei kam es ihnen gar nicht darauf an dass einige Beist?nder auch erschossen würden. So rauh waren diese Burschen. Ich hoffte nur dass die meisten von ihnen auch was abkriegten, den in so einer Rauferei, wo die Kugeln fliegen, ist keiner sicher. Wer andern eine Grube gr?bt f?llt oft selbst hinein. "Wo wohnt der Sheriff?", ich schrie die blinde Frau fast an. "Der jagt nach der "Little" Gang". "Habt ihr einen Deputy?" "Oh, der ist immer besoffen--vergiss es Mister--es gibt keine Gerechtigkeit auf dieser Welt". Um's Philosophieren war es mir im Augenblick nicht. "Madam, gibt es einen Ausweg aus dem Saloon. Sie sind hinter einer Frau und ihren T?chtern her. Sie haben den Saloon umzingelt". "Immer das gleiche, die M?nner wollen immer nur eines von den Frauen." Ich war froh, sie verstand. "Durch den Aussenabort, denn der ist mit dem Saloon durch einen gedeckten Gang verbunden! Doch es ist stockdunkel dort hinten niemand braucht den Abort mehr, es gibt jetzt ja einen im Saloon." Gut ist es eine mondlose Nacht, dachte ich, es wird also noch dunkler sein. "Hier sind noch zehn Dollar. Schleichen sie durch den Abort hinein und holen sie die Frau und ihre Kinder heraus--ich bitte sie." "Ich tue was ich kann für sie Mister, denn sie sind ein guter Mann. Wenn sie wieder hier vorbeikommen, gedenken sie meiner." Dabei schlich sie sich wie eine gewandte Katze um die dunklen Ecken. Es war als ob sie sehen konnte in der Dunkelheit und war gewandter in der Nacht als ein Sehender. Dann strollte ich auf den Saloon zu, ich musste meine Eile verbergen. Was für eine Schmiere, dachte ich, warum musste das immer mir passieren. Ich hatte wohl noch einiges zu lernen. Meine Colts waren die Besten, aber war ich gut genug? Ich glaubte, dass der Wirt sich schon l?ngst aus dem Staub gemacht h?tte, aber nein, er servierte. Er war kein Feigling. Was h?tte er auch machen sollen? Jemand anders servieren lassen? Und den in Gefahr bringen? Nein der Wirt war fair. Ich stand auf seiner Seite. "Juan geh doch mal sehen, ob uns die D?mchen nicht Gesellschaft leisten wollen", sagte Billy mit lauter Stimme und seine Bande stimmte ein "Ja, hol sie mal, die Hübschen." "Zeit dass sie was lernen...", fügte ein anderer hinzu, "...jung übt sich was ein Meister werden will..." und alle lachten. Doch das gefiel dem Wirt nicht. Er
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