werden. Darum hob Billy die Arme nur ein bisschen um sicher zu machen, dass alle sahen, dass er nicht ziehen würde. Sonst h?tte der Wirt Grund gehabt sich zu verteidigen und Billy niederzuschiessen. Stattdessen drehte sich Billy langsam um. Darauf hatte der schlaue Wirt gerechnet, denn er hatte sich schon zu Billy hingeschlichen. Gerade als dieser sich umdrehte gab ihm der Wirt eine Linke auf's Kinn dass es nur so dr?hnte. Billy ging runter wie ein warmer K?se. Dann hob ihn der Wirt auf als ob er ein schlafendes Kind w?re und schmiess ihn hinaus. "Nur dass ihr's wisst, ich führe eine reine Bude hier!" brüllte er auf dem Rückweg hinter die Bar. Oh war ich ihm dankbar, aber ich konnte nichts sagen. Auch war das sicher nicht das Ende des Kummers. Juan, das Dienerlein, war hinausgegangen um Billy zu pflegen. Sicher würde Billy Rache verlangen, sobald er wieder beieinander war. Es war jetzt etwa acht Uhr Abends und die Mutter und ihre Kinder machten sich auf, um ihr Zimmer im Saloon für die Nacht zu beziehen. Ich bemerkte, als sie schon verschwunden waren, dass das jüngere M?dchen ihr Halstuch hatte liegen lassen. Ich hob es auf und steckte es in meine Hemdtasche. "Ich werde es ihr Morgen geben", sagte ich zum Wirt. "Ich will sie jetzt nicht st?ren, sie haben genug St?rungen hinter sich". "Kann man wohl sagen", stimmte der Wirt ein. Sein L?cheln verriet grosse Zahnlücken, unterbrochen von schwarzen kleinen überrresten, von dem, was einmal Z?hne gewesen waren. * * * Wie leicht h?tte es zu einer Schiesserei kommen k?nnen, dachte ich. Schurken wie Billy Kane waren nicht immer weise genug ihren eigenen Vorteil zu sehen. So wusste man nie ob ein Schuft wie Billy den Wirt nicht einfach totknallte, obwohl er dafür h?ngen würde. Diese ganze Gegend war sowieso von zweideutigen Charaktern Durchdrungen. Viele kamen hier durch, entweder auf der Goldsuche nach Californien, oder Veteranen vom Californien Gold Rush auf der Rückkehr. Dann gab es einige Wildpferdj?ger, Scouts, die die Kriegsabsichten der Indianer beobachteten, Ex-soldaten aus dem Bürgerkrieg, die für neue Abenteuer Ausschau hielten und H?ndler die die Neusten Waren aus dem Osten brachten, und Gold zurücknahmen. In einem Saloon, wie hier im "Whisky Barrel", waren die stabilen Ansiedler, wie die Rancher, K?che, Wirte, Ladenbetreuer und anderen Dorfbewohner in der Minderheit. Ehrbare Frauen sah man im Saloon nur selten. überhaupt waren M?nner in dieser Region in der überzahl. Die einzigen Frauen, die man regelm?ssig in gewissen Saloons fand, waren die T?nzerinnen, S?ngerinnen oder Barmaids, die oft noch ein Bisschen Geld mit Nebenbesch?ftigungen von zweifelhafter Ehre verdienten. Ja mit diesen Typen in der Mehrzahl, konnte es leicht zu einer Schiesserei kommen. Der Westen war aber nicht ganz ohne Gesetz. Es war so: Wenn einer zuerst zog, und den anderen t?tete, konnte er leicht des Mordes beschuldigt werden, falls es unbestechliche Zeugen gab. Konnte einer aber warten, bis der andere zog and dann schnell genug war, ihn noch zu erwischen, dann war es Selbstverteidigung. Darum war es so wichtig flink zu sein. Ich, Joshua Custer, "Griz" genannt wegen meines grauen Haars und meines grauen Vollbarts, war noch nicht schnell genug. Ich war immer noch am üben. Schiessen und treffen konnte ich schon seit meiner Jugend, aber das Ziehen war zu langsam. Ich konnte das ohne Munition üben. Und ich übte--im Saloon Zimmer--auf dem Trail--im Schlaf--auf dem Pferd--zu Fuss--in den Bergen--im Tal--überall. Oh w?re ich doch so schnell gewesen, wie Jack Cohan. Er war der schnellste den ich je gekannt hatte. Ich kannte ihn pers?nlich. Nur weil ich mit ihm zur Schule ging. Schon als Kinder auf der Ranch übten wir zusammen mit Vater's Colt. Wir schossen auf Steine die wir sorgf?ltig auf den Zaun legten. Am Anfang gab es manches Loch in den Zaun. Wir lernten zu Schiessen, aber Ziehen ist etwas anderes. Jack Cohan lernte das Ziehen von Pedro Escobar. Der schnelle Mexikaner lebte für ein Weilchen in unserem Dorf. Jack nahm Stunden von ihm von seinem Taschengeld. Sein Vater erlaubte es. Es war immer gut seine Ranch verteidigen zu k?nnen. Mit der Zeit übertraf Jack seinen Lehrer. Das aber Jahre sp?ter, als Pedro Escobar schon lange aus dem Dorf gezogen war. Jack war nun der schnellste in der Gegend und zog weg von der Ranch um Sheriff in Dallas, weiter im Norden, zu werden. Ja, Jack Cohan war schnell. Er erschoss einmal drei Schurken, bevor einer von ihnen zum Abziehen kam. Es scheint unm?glich zu sein. Und doch ist es wahr. Die Bewegung des Ziehens eines Profis wie Jack Cohan ist so schnell, dass sie von Auge nicht gesehen werden kann. Jack kann also ziehen, schiessen und den Colt wieder ins Holster stecken schneller als unsereiner blinzeln kann. Sogar dann wenn jemand seinen Revolver schon auf Jack gerichtet hat kann Jack noch ziehen, schiessen und treffen bevor
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