Einige Gedichte | Page 7

Friedrich von Schiller
dir wird eng die unendliche Welt.
Der beste Staat "Woran erkenn ich den besten Staat?" Woran du die beste Frau kennst! daran, mein Freund, da? man von beiden nicht spricht.
Das Unwandelbare "Unaufhaltsam enteilet die Zeit." Sie sucht das Best?nd'ge. Sei getreu, und du legst ewige Fesseln ihr an.
Zeus zu Herkules Nicht aus meinem Nektar hast du dir Gottheit getrunken; Deine G?tterkraft war's, die dir den Nektar errang.

Forum des Weibes
Frauen, richtet mir nie des Mannes einzelne Taten; Aber ��ber den Mann sprechet das richtige Wort.

Odysseus
Alle Gew?sser durchkreuzt, die Heimat zu finden, Odysseus; Durch der Scylla Gebell, durch der Charybde Gefahr, Durch die Schrecken des feindlichen Meers, durch die Schrecken des Landes, Selber in Aides Reich f��hrt ihn die irrende Fahrt. Endlich tr?gt das Geschick ihn schlafend an Ithakas K��ste-- Er erwacht und erkennt jammernd das Vaterland nicht.

Sehnsucht
Ach, aus dieses Tales Gr��nden, Die der kalte Nebel dr��ckt, K?nnt ich doch den Ausgang finden, Ach, wie f��hlt ich mich begl��ckt! Dort erblick ich sch?ne H��gel, Ewig jung und ewig gr��n! H?tt ich schwingen, h?tt ich Fl��gel, Nach den H��geln z?g ich hin.
Harmonieen h?r ich klingen, T?ne s��?er Himmelsruh, Und die leichten Winde bringen Mir der D��fte Balsam zu, Goldne Fr��chte seh ich gl��hen, Winkend zwischen dunkelm Laub, Und die Blumen, die dort bl��hen, Werden keines Winters Raub. Ach wie sch?n mu? sich's ergehen Dort im ew'gen Sonnenschein, Und die Luft auf jenen H?hen, O wie labend mu? sie sein! Doch mir wehrt des Stromes Toben, Der ergrimmt dazwischen braust, Seine Wellen sind gehoben, Das die Seele mir ergraust.
Einen Nachen seh ich schwanken, Aber ach! Der F?hrmann fehlt. Frisch hinein und ohne Wanken! Seine Segel sind beseelt. Du mu?t glauben, du mu?t wagen, Denn die G?tter leihn kein Pfand, Nur ein Wunder kann dich tragen In das sch?ne Wunderland.

Spinoza
Hier liegt ein Eichbaum umgerissen, Sein Wipfel t?t die Wolken k��ssen, Er liegt am Grund--warum? Die Bauren hatten, h?r ich reden, Sein sch?nes Holz zum Bau'n vonn?ten Und rissen ihn deswegen um.

Thekla (Eine Geisterstimme)
Wo ich sei, und wo mich hingewendet, Als mein fl��cht'ger Schatte dir entschwebt? Hab ich nicht beschlossen und geendet, Hab ich nicht geliebet und gelebt?
Willst du nach den Nachtigallen fragen, Die mit seelenvoller Melodie Dich entz��cken in des Lenzes Tagen? Nur solang sie liebten, waren sie.
Ob ich den Verlorenen gefunden? Glaube mir, ich bin mit ihm vereint, Wo sich nicht mehr trennt, was sich verbunden, Dort, wo keine Tr?ne wird geweint.
Dorten wirst auch du uns wieder finden, Wenn dein Lieben unserm Lieben gleicht; Dort ist auch der Vater, frei von S��nden, Den der blut'ge Mord nicht mehr erreicht.
Und er f��hlt, da? ihn kein Wahn betrogen, Als er aufw?rts zu den Sternen sah; Denn wie jeder w?gt, wird ihm gewogen, Wer es glaubt, dem ist das Heil'ge nah.
Wort gehalten wird in jenen R?umen Jedem sch?nen gl?ubigen Gef��hl; Wage du, zu irren und zu tr?umen: Hoher Sinn liegt oft in kind'schem Spiel.

Triumph der Liebe
Selig durch die Liebe G?tter--durch die Liebe Menschen G?ttern gleich! Liebe macht den Himmel Himmlischer--die Erde Zu dem Himmelreich.

Weibliches Urteil
M?nner richten nach Gr��nden; des Weibes Urteil ist seine Liebe: wo es nicht liebt, hat schon gerichtet das Weib.

Winternacht
Ade! Die liebe Herrgottssonne gehet, Grad ��ber tritt der Mond! Ade! Mit schwarzem Rabenfl��gel wehet Die stumme Nacht ums Erdenrund.
Nichts h?r ich mehr durchs winternde Gefilde Als tief im Felsenloch Die Murmelquell, und aus dem Wald das wilde Geheul des Uhus h?r ich noch.
Im Wasserbette ruhen alle Fische, Die Schnecke kriecht ins Dach, Das H��ndchen schlummert sicher unterm Tische, Mein Weibchen nickt im Schlafgemach.
Euch Br��derchen von meinen Bubentagen Mein herzliches Willkomm! Ihr sitzt vielleicht mit traulichem Behagen Um einen teutschen Krug herum.
Im hochgef��llten Deckelglase malet Sich purpurfarb die Welt, Und aus dem goldnen Traubenschaume strahlet Vergn��gen, das kein Neid verg?llt.
Im Hintergrund vergangner Jahre findet Nur Rosen euer Blick, Leicht, wie die blaue Knasterwolke, schwindet Der tr��be Gram von euch zur��ck.
Vom Schaukelgaul bis gar zum Doktorhute St?rt ihr im Zeitbuch um. Und z?hlt nunmehr mit federleichtem Mute Schwei?tropfen im Gymnasium.
Wie manchen Fluch--noch m?gen unterm Boden Sich seine Knochen drehn-- Terenz erpre?t, trotz Herrn Minellis Noten, Wie manch verzogen Maul gesehn.
Wie ungest��m dem grimmen Landexamen Des Buben Herz geklopft; Wie ihm, sprach itzt der Rektor seinen Namen, Der helle Schwei? aufs Buch getropft.--
Wo red't man auch von einer--e--gewissen-- Die sich als Frau nun sprei?t, Und mancher will der Lecker ba? nun wissen, Was doch ihr Mann ba?--gar nicht wei?t.
Nun liegt dies all im Nebel hinterm R��cken, Und Bube hei?t nun Mann, Und Friedrich schweigt der weiseren Per��cken, Was einst der kleine Fritz getan--
Man ist--Potz gar!--zum Doktor ausgesprochen, Wohl gar--beim Regiment! Und hat vielleicht--doch nicht zu fr��h, gerochen, Da? Plane--Seifenblasen sind.
Hauch immer zu,--und la? die Blasen springen; Bleibt nur dies Herz noch ganz! Und bleibt mir nur--errungen mit Ges?ngen-- Zum Lohn ein teutscher Lorbeerkranz.

Zum Geburtstag der Frau Griesbach
Mach auf, Frau Griesbach! Ich bin da Und klopf an deine T��re.
Continue reading on your phone by scaning this QR Code

 / 10
Tip: The current page has been bookmarked automatically. If you wish to continue reading later, just open the Dertz Homepage, and click on the 'continue reading' link at the bottom of the page.