mit seiner Haut bezahlen.
Zuv?rderst ward ihm gemeldet, da? sein Eigentum wieder zum Vorschein gekommen sei und von ihm alsogleich am Bord in Empfang genommen werden k?nne. Sein Erschrecken ��ber diese Nachricht war drollig genug, aber dem Frieden nicht trauend, verlangte er, man m?chte ihm die Kiste in Gottes Namen nur an Land und in sein Haus schaffen; bis auf seine beharrliche Weigerung der Fiskal ihn durch zwei Neger mit Gewalt und gebunden an Bord holen lie?. Hier mu?te er in dessen Beisein die Kiste als die seinige und als vollkommen unverletzt anerkennen; dann aber auch ?ffnen, und nun kam ein gar bunter Inhalt zum Vorschein. Der ganze Tr?del bestand aus Redoutenanz��gen und fratzenhaften Gesichtslarven; der ungl��ckliche Eigent��mer aber ward, auf des Richters Gehei?, ��ber seine Kiste hingestreckt und von ein paar Matrosen mit ihren Tauendchen so unbarmherzig zugedeckt, da? ihm wahrscheinlich alle ?hnliche Spekulationen f��r eine lange Zeit vergangen sein werden.
Eher h?tte man Surinam damals eine deutsche, als eine holl?ndische Kolonie nennen k?nnen, denn auf den Plantagen, wie in Paramaribo, traf man unter hundert Wei?en immer vielleicht neunundneunzig an, die hier aus allen Gegenden von Deutschland zusammengeflossen waren. Unter ihnen hatte ich w?hrend dieser Reise Gelegenheit, auch zwei Br��der, des Namens Kniffel, kennen zu lernen, die aus Belgard in Pommern geb��rtig und also meine n?chsten Landsleute waren. Sie hatten in fr��herer Zeit als gemeine holl?ndische Soldaten sich hierher verirrt, aber Gl��ck, Flei? und Rechtlichkeit hatten sie seither zu Million?ren gemacht, welche hier eines wohlverdienten Ansehens genossen. Am Komandewyne besa?en sie zwei Kaffeeplantagen. Die eine hie? Friedrichsburg, und eine andere dicht daneben, welche von ihnen selbst angelegt worden, hatten sie ihrer Vaterstadt zu Ehren Belgard genannt. Zu Paramaribo war eine Reihe von H?usern, die eine Stra?e von vierhundert Schritten in der L?nge bildeten, ihr Eigentum und f��hrte nach ihnen den Namen Kniffels-Loge. Ebendaselbst hatten sie eine lutherische Kirche aufgef��hrt und zur Erhaltung derselben f��r ewige Zeiten die Eink��nfte der Plantage Belgard gewidmet.
Diese Gebr��der standen schon seit l?ngerer Zeit mit meinem Kapit?n Blank, als einem Kolberger und Landsmann, in besonders freundschaftlichem Verkehr. Er versorgte sie und ihre Plantagen ausschlie?lich mit allem, was sie aus Europa bedurften; und hinwiederum f��hrte er alle ihre dortigen Erzeugnisse nach Holland zur��ck. So geschah es auch bei der gegenw?rtigen Reise; da? ich denn oft von ihm mit Auftr?gen an sie geschickt und ihnen auf diese Weise bekannt und lieb wurde. Schon die vielf?ltigen Beweise von G��te, die ich von ihnen erfuhr, w��rden mich veranla?t haben, ihrer hier zu gedenken, wenn nicht auch der Verfolg meiner Lebensgeschichte mir wiederholt Gelegenheit g?be, auf ihren Namen zur��ckzukommen.
* * * * *
Unsere Heimfahrt nach Amsterdam, die sechs Wochen w?hrte, war gl��cklich, aber ohne weitere Merkw��rdigkeit. Wir waren vierzehn Monate abwesend gewesen, und unser Schiff bedurfte einer v?llig neuen Verzimmerung, die sich bis in den November 1755 zu verz?gern drohte. Dies dauerte mir zu lange und gab die Veranlassung, da? ich in einen anderen Dienst, unter Kapit?n Wendorp, ��berging. Sein Schiff war nach Kurassao bestimmt; auf der R��ckreise erg?nzten wir bei St. Eustaz unsere Ladung, und nach neun Monaten, die ich hier kurz ��bergehe, warfen wir wiederum vor Amsterdam wohlbehalten die Anker.
Hier warteten Briefe auf mich von meinen Eltern, von so drohendem Inhalt und angef��llt mit so gerechten Vorw��rfen, da? ich's wohl nicht l?nger verschieben durfte, mich zum zweitenmal, als der verlorene Sohn, reuig nach Hause auf den Weg zu machen. Doch fand ich gleich im voraus einigen Trost in dem Vorschlage, da? meines Vaters Bruder bestimmt sei, des Herrn Beckers Schiff, genannt die Hoffnung, mit einer Ladung Holz von R��genwalde nach Lissabon zu f��hren, und mit dem sollte ich fahren. Dies war im Jahre 1756.
So ging ich denn als Passagier nach Danzig und traf es da eben recht, da? zw?lf junge und schmucke seefahrende Leute ausgesucht werden sollten, um die sogenannte Herren-Borse aufs stattlichste zu bemannen. Es war n?mlich zu der Zeit der K?nig August von Polen in der Stadt anwesend, und auf der Reede lag eine zahlreiche Flotte von russischen Kriegsschiffen vor Anker, der er einen Besuch abzustatten gedachte. Zu dieser Lustfahrt, die Weichsel hinunter, sollte nun jene Staatsjacht dienen. Zuf?llig kriegte man mich mit an, um die Mannschaft vollz?hlig zu machen, und sowohl das Au?erordentliche bei der Sache, als auch der Dukaten, der dabei f��r jeden Mann abfallen sollte, machten mir Lust, diesen Ehrendienst zu verrichten.
Das dauerte aber nur so lange, bis wir zum Schiffer?ltesten Karsten kamen, wo wir zu der Feierlichkeit mit einer Art von Uniform aufgeputzt werden sollten, die mit blanken Schilden und vielen roten, gr��nen und blauen B?ndern verbr?mt war. So ausstaffiert, hielt man mir zuletzt einen Spiegel vor: -- aber wie erschrak ich, als ich sah, was f��r einen Narren man aus mir gemacht hatte! Das war jedoch das wenigste! Allein das Herz im Leibe wollte mir zerspringen, wenn ich dabei bedachte, da? ich einen
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