allein zum Feste kommt.
SIHO: Bitter ist es, vor dir schweigen zu müssen.
DER FREUND: Hüte dich; ein Widersacher ist unter ihnen.
DER ZWEITE RITTER: Er l?dt G?ste zum Mahl und beleidigt sie.
SCH?NE DAME: Wo mag die Prinzessin weilen?
FR?ULEIN: Mich qu?lt die Begierde zu wissen, wie sie aussieht.
SIHO: Bleib' an meiner Seite und schütze mich vor ihren Blicken; sie sind neugierig, sie sind b?se.
DER MAGIER: Einen Spruch will ich sprechen von zwingender Macht, der den Wein entflammt und die Seele verr?t.
HAUSMEIER: Euer Gnaden wird zur Tafel gebeten.
DER FREUND: Ich bleibe dir zur Seite, fürchte dich nicht!
DER MAGIER: Aufgedeckt wird das Geheimnis sein, er selbst wird das Verschwiegene künden.
SIHO: Sch?n geschmückt ist die Tafel, wir wollen uns niederlassen, Freunde!
DER ERSTE RITTER: Bist du des Spruches gewi?, so erprobe die Wirkung!
WüRDENTR?GER: K?stlich ist diese Schüssel und lobt ihren Meister, den Koch.
H?FLING: Angenehme Gerüche kitzeln den Gaumen.
DER S?NGER: Frieden über euch, die ihr genie?t die Frucht der Felder und Gaben der G?rten!
SCH?NE DAME: Die Stimme des S?ngers klingt lieblich und fein.
HAUSMEIER: Da? der Braten nicht abkühlt! Brote zu reichen verge?t nicht!
DER ERSTE RITTER: Den verhei?enen Zauberspruch, Magier! Braust du das Wort schon im Hirn?
STIMME DES PILGERS: Dein Herz schwillt auf in der Finsternis, Leidbegnadete, und sprengt die Mauern des Kerkers!
H?FLING: Wer ist dieser, der uns die Sü?igkeit des Mahles verg?llt?
HAUSMEIER: Gebot ich euch nicht, ihr solltet ihn von der Treppe jagen?
ERSTER DIENER: Stumm vernahm er deinen Befehl und ging nicht vom Tor.
ZWEITER DIENER: Ein frommer Pilger, erfüllt von heiliger Wut.
SIHO: Prophetenworte, Worte heiliger Wut.
DER FREUND: Bleich bist du, mein Lieber, bleich ist dein Antlitz.
SIHO: Prophetenworte, Worte heiligen Grams.
DER FREUND: Den Spielleuten gib dein Ohr, h?r', wie die Fl?te vogelhaft singt!
DER ERSTE RITTER: Sprich deinen Spruch, Magier, ehe wir zweifeln an dir!
DER ZWEITE RITTER: Liegt es in deiner Gewalt, das Geheimnis uns zu entschleiern, so tu es!
DER MAGIER: An seinem Gurt, seht ihr den Schlüssel? Wo M?nner das Schwert sonst tragen, h?ngt ihm ein Schlüssel.
ERSTER UND ZWEITER RITTER: Wir sehen den Schlüssel; erkl?re doch, was er soll, was er schlie?t!
DER MAGIER: Die eherne Pforte schlie?t er, hinter der die Prinzessin Girnara einsam vergeht.
H?FLING: Was kündest du, Magier? Ich h?rte dich nicht.
DER ERSTE RITTER: Er wird ihn wahren, den Schlüssel, kostbares Gut ist er ihm.
DER MAGIER: Wenn das Wort der Beschw?rung gewirkt hat, gibt er den Schlüssel von selbst.
H?FLING: Versprachst du den Schlüssel, Magier, der die eherne Pforte aufschlie?t?
DER ZWEITE RITTER: Den Spruch, Magier, den Spruch!
HAUSMEIER: Sorgsam tragt die Krüge, sorgsam gie?t in die Pokale den Wein!
DER S?NGER: Freude erblüh' diesem Haus, ein Rasthaus des Glückes sei es!
DER ZWEITE RITTER: Den Spruch endlich, den Spruch!
DER MAGIER: Schweigen wird die festliche Runde und jener wird sagen, was ihn beschwert und qu?lt.
STIMME DES PILGERS: In der üppigkeit und im übermut der Genüsse lügen deine S?nger, Volk!
SCH?NE DAME: Warum erhebt sich der Fremdling von seinem Sitz, der Magier?
DER FREUND: Du zitterst vor ihm, dein Auge ist voller Schrecken!
DER ERSTE RITTER: Still, die Lippen des Magiers formen den bannenden Spruch!
DER MAGIER: In seine Brust eindringend, bin ich Frage und Antwort zugleich.
FR?ULEIN: Eine Wolke ist um den Magier, dunkel wird seine Gestalt.
SCH?NE DAME: Ich gewahr' ihn nicht mehr, seht, er zerrinnt in der Luft!
H?FLING: Seht, der Platz, wo der Magier gewesen ist, ist leer!
FR?ULEIN: Die Lichter scheinen nicht mehr, im Saale d?mmert's.
STIMME DES PILGERS: Klage, lieblos Unliebender, um dich und die Gattin!
DER WüRDENTR?GER: Warum ist es dunkel im Saale? Zündet noch Lichter an!
SIHO: Die Lichter wollen nicht brennen, Mauern und S?ulen wanken.
DER FREUND: Halte dich, Lieber, gib mir die Hand!
SIHO: Siehst du den Magier nicht mehr?
SCH?NE DAME: Warum haben die Spielleute aufgeh?rt zu spielen?
FR?ULEIN: Mir ist Angst, nehmt mir die Angst von der Brust!
DER WüRDENTR?GER: Was bedeutet die Stille? Die Spielleute sollen spielen!
HAUSMEIER: Warum schweigen die Spielleute? Warum ist der S?nger verstummt?
STIMME DES MAGIERS: Sprich, der verraten hat, sprich, der verraten ward!
SIHO: Da ich denn sprechen mu?, so h?rt mich.
DER ERSTE RITTER: Still, ihr alle, vernehmt, was Prinz Siho kündet!
STIMME DES PILGERS: Gib Kunde von ihr, der Lebendigen in der Finsternis!
STIMME DES MAGIERS: Gib Kunde der Welt, Kunde den Freunden, Kunde dir selbst!
DER ZWEITE RITTER: Seid still und lauscht, was der Eidam des K?nigs euch kündet!
SIHO: Uneins mit dem Vater, versto?en aus meinem Land, kam ich über die Gebirge in dieses. Ich leistete dem K?nig Heeresgefolgschaft, ihr wi?t es, und schwor ihm den Treueid.
DER FREUND: Du hast ihm gedient wie ein Sohn und ein Knecht, sie wissen es.
DER ERSTE UND DER ZWEITE RITTER: Wir wissen es.
STIMME DES MAGIERS: Vergissest du, da? dich der Ehrgeiz anfra? und Sorge um ungenügenden Lohn in deinen N?chten brannte?
SIHO: Der Ehrgeiz fra? mich an und Sorge um ungenügenden Lohn brannte in meinen N?chten.
DER FREUND: Sie biegen sich über die Tafel; hüte dein Wort, sie essen und trinken nicht mehr vor Begierde, zu h?ren.
SIHO: Ein m?chtiger Odem befiehlt mir, zu reden.
DER FREUND: Hüte dein Wort!
SIHO: Dem K?nig mich zu
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