wie ich hoffe, verschont bleiben; fremder Schwefel wird unsere Grenze nicht mehr zu ��berschreiten brauchen. Unsere Wirtschaft wird in doppeltem Sinne unabh?ngiger, denn wir h?ngen nicht mehr ab vom Wohlwollen des Verk?ufers, noch vom Wohlwollen unseres Gl?ubigers, dem wir zu zahlen haben, und der es unter Umst?nden in der Hand hat, durch Erh?hung seiner Zollmauer das Zahlungsmittel unserer Ware zu entwerten.
Diese Erw?gungen werden wachsende Bedeutung erlangen und zu einem neuen Begriff im Wirtschaftsleben f��hren, zu dem Begriff des Rohstoff-Schutzes. Je entschiedener fremde Wirtschaftsgebiete sich uns verschlie?en, sei es durch Schutzz?lle, sei es durch nationalistische Treibereien, desto gr??ere Aufmerksamkeit haben wir unserer Zahlungs- und Handelsbilanz zuzuwenden. Kaufen wir z��gellos und ��berfl��ssig im Ausland, so m��ssen wir unfreiwillig durch Ausfuhr zahlen, und dieser unfreiwillige Export kann dauernd verlustbringend sein, weil es unseren Nachbarn freisteht, unsere Fertigprodukte durch Schutzz?lle zu belasten und zu entwerten, w?hrend wir ihre Rohstoffe ungehindert hereinlassen m��ssen. So entsteht ein neuer Merkantilismus, nicht um die Ausfuhr ins Ma?lose zu steigern, sondern um sie nutzbringend zu erhalten. Wir kannten bisher den Schutz des Produktes, den sogenannten Schutzzoll; eine Frage des Rohstoffschutzes hat bis jetzt nicht bestanden. K��nftig kann es dem Staat nicht mehr gleichg��ltig sein, ob Salpeter aus Chile kommt, wenn er ebenso billig, oder nahezu so billig aus deutscher Luft gewonnen werden kann. Es kann ihm nicht gleichg��ltig sein, ob ein Metall gekauft und an Amerika bezahlt wird, oder ob ein gleichwertiges anderes Metall als Ersatzstoff verwendet und im Inland beschafft wird.
Der Begriff des Rohstoffschutzes wird uns gel?ufig werden und sich in Deutschland zum Nutzen unserer Wirtschaft geltend machen.
Das sind Zukunftssorgen auf allgemeinem Wirtschaftsgebiet; Zukunftsfragen bestehen aber auch f��r das Weiterwirken der Organisation, des Baues, den ich Ihnen geschildert habe.
Die Rohstoff-Abteilung wird auch im Frieden nicht zu bestehen aufh?ren, sie wird den Kern eines wirtschaftlichen Generalstabes bilden. Vielleicht wird sie ihren Namen ?ndern; ich m?chte w��nschen, da? sie anstatt Kriegs-Rohstoff-Abteilung in Zukunft ?Kriegswirtschafts-Abteilung? hie?e, denn das ist sie schon heute in manchem Sinne. Nie wieder kann und darf es uns geschehen, da? wir wirtschaftlich unzul?nglich vorbereitet in einen neuen Krieg hineinkommen. In h?chster Anspannung m��ssen alle k��nftigen Friedensjahre dieser Vorbereitung dienen. Wir m��ssen nicht nur dauernd wissen, was wir an Unentbehrlichem im Lande haben, sondern wir m��ssen auch dauernd daf��r sorgen, da? wir so viel im Lande haben, wie wir brauchen. Gewaltige Lager m��ssen gehalten werden; die Gesetzgebung mu? auf diese Lager eingehen, die nicht staatlich zu sein brauchen, mu? sie unterst��tzen, aber auch ��berwachen lassen. Eine umfangreiche und andauernde statistische und Verwaltungsarbeit wird sich hieraus ergeben. Es mu? ferner daf��r gesorgt werden, da? die Umstellungen, die dieser Krieg in gewaltsamer Weise herbeigef��hrt hat, in Zukunft selbstt?tig und ohne Ersch��tterung vor sich gehen. Ein allgemeiner wirtschaftlicher Mobilmachungsplan mu? geschaffen und dauernd erneuert werden. Wirtschaftliche Gestellungsbefehle sind auszuarbeiten, die in Tausenden von F?llen auszugeben sind. Darin hei?t es dann etwa: Sie haben sich am zweiten Mobilmachungstage in das und das Haus in der Behrenstra?e zu begeben, dort werden Sie den Vorsitz der und der zu gr��ndenden Kriegswirtschaftsgesellschaft ��bernehmen, das Statut wird Ihnen ��bergeben; Sie haben den Gr��ndungsvorgang zu leiten und die und die Aussch��sse zu bilden. Das gleiche gilt f��r Maschinenfabriken und andere Unternehmungen. Die erhalten eine Benachrichtigung, in der es hei?t: Sie haben am dritten Tage der Mobilmachung den und den Teil der Fabrik zu r?umen, die und die Werkzeugmaschinen sind zur Verf��gung zu stellen. Sie haben gleichzeitig einen Auftrag auf so und so viel Produkte dieser Art zu ��bernehmen. Das Arbeiterwesen, hinsichtlich der R��ckstellungen und Freigaben, mu? ebenfalls im Frieden geregelt werden. Jedes Werk mu? wissen, die und die Personen, die ihm unentbehrlich sind, bleiben ihm zur Verf��gung gestellt, andere hat er abzugeben. Eine handelspolitische Abteilung mu? daf��r sorgen, da? mit dem neutralen Ausland solche Verst?ndigungen getroffen werden und solche Organisationen entstehen, die einer Vergewaltigung der Ausfuhr durch feindliche Staaten entgegenarbeiten. Handelsstellen m��ssen dauernd unterhalten werden, welche im Kriege die Ein- und Ausfuhr zentralisieren und Austauschgesch?fte bearbeiten.
Besondere Aufmerksamkeit wird die Nachkriegsgesetzgebung erfordern, und ich k?nnte mir denken, da? ein wirtschaftlicher Generalstab berufen w?re, auch hier t?tig mitzuwirken.
Es ist nicht zul?ssig, da? nach Beendigung des Krieges wahllos die Tonnagen verwendet werden, um diejenigen Waren schnellstens ��ber den Ozean zu tragen, die der Findigste bestellt und gekauft hat; es mu? daf��r gesorgt werden, da? hier Einteilungen stattfinden. Es mu? daf��r gesorgt werden, da? die Rechnungen, die das Deutsche Reich drau?en zu bezahlen hat, sei es als Staat, sei es als Gesamtheit der Privaten, unsere Zahlungsbilanz nicht in Unordnung bringen, sondern nach durchdachtem Plan einheitlich geregelt werden.
��berblicken wir nun das Werk und stellen die Frage, wie konnte dieser Aufbau gelingen, wieso hat Deutschland das machen k?nnen, woran England verzagte, Lloyd George scheiterte, so komme ich auf folgende Antwort.
Das erste ist, da? fr��hzeitig angefangen wurde; da? mit k��hner Entschlossenheit das Kriegsministerium auf die erste Anregung hin erkl?rt hat, sich mit dieser Angelegenheit
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