Die Mitschuldigen, by Johann Wolfgang Goethe
The Project Gutenberg EBook of Die Mitschuldigen, by Johann Wolfgang Goethe (#35 in our series by Johann Wolfgang Goethe)
Copyright laws are changing all over the world. Be sure to check the copyright laws for your country before downloading or redistributing this or any other Project Gutenberg eBook.
This header should be the first thing seen when viewing this Project Gutenberg file. Please do not remove it. Do not change or edit the header without written permission.
Please read the "legal small print," and other information about the eBook and Project Gutenberg at the bottom of this file. Included is important information about your specific rights and restrictions in how the file may be used. You can also find out about how to make a donation to Project Gutenberg, and how to get involved.
**Welcome To The World of Free Plain Vanilla Electronic Texts**
**eBooks Readable By Both Humans and By Computers, Since 1971**
*****These eBooks Were Prepared By Thousands of Volunteers!*****
Title: Die Mitschuldigen
Author: Johann Wolfgang Goethe
Release Date: May, 2004 [EBook #5653] [Yes, we are more than one year ahead of schedule] [This file was first posted on August 4, 2002]
Edition: 10
Language: German
Character set encoding: Latin1
*** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK, DIE MITSCHULDIGEN ***
This text was originally produced in HTML for Projekt-Gutenberg-DE by
[email protected]. Reformatting was by Gunther Olesch.
Johann Wolfgang Goethe
Die Mitschuldigen
Ein Lustspiel in drei Aufz��gen
Personen
Der Wirt Sophie, seine Tochter S?ller, ihr Mann Alcest Ein Kellner
Der Schauplatz ist im Wirtshause.
Erster Aufzug
Erster Auftritt
Die Wirtsstube.
[S?ller sitzt im Domino an einem Tischchen, worauf ein Licht, eine Bouteille Wein und ein Glas steht. Sophie gegen��ber sitzt und n?ht eine Feder und eine Schleife auf einen Hut. Der Wirt kommt herein. In der Tiefe des Theaters steht ein Tisch, darauf ein Licht, B��cher und Tintenfa?, dabei ein Lehnsessel.]
Wirt [zu S?llern]. Schon wieder auf den Ball! Im Ernst, Herr Schwiegersohn, Ich bin Sein Rasen satt und d?cht, Er blieb davon. Mein M?dchen hab ich Ihm wahrhaftig nicht gegeben, Um so in' Tag hinein von meinem Geld zu leben. Ich bin ein alter Mann, ich sehnte mich nach Ruh, Ein Helfer fehlte mir, nahm ich Ihn nicht dazu? Ein sch?ner Helfer! Ja, mein bi?chen durchzubringen!
[S?ller summt ein Liedchen vor sich.]
Wirt. O sing Er, sing Er nur, ich will ihm auch eins singen! Er ist ein dummer Kerl, der doch zu gar nichts taugt, Als da? er sich bes?uft und etwas Tabak raucht. Die ganze Nacht geschw?rmt, den halben Tag im Bette! Kein Herzog ist im Reich, der besser leben h?tte. Da sitzt das Ebenteur mit weiten ?rmeln da, Der K?nig Hasenfu?!
S?ller [trinkt]. Ihr Wohlergehn, Papa!
Wirt. Ein saubres Wohlergehn! Das Fieber m?cht ich kriegen.
Sophie. Mein Vater, sein Sie gut.
S?ller [trinkt]. Mein Fiekchen, dein Vergn��gen!
Sophie. Das Gr??te w?re mir, euch nicht entzweit zu sehn.
Wirt. Wenn er nicht anders wird, so kann das nie geschehn. Ich bin wahrhaftig lang des ewgen Zankens m��de, Doch wie er's t?glich treibt, da halt der Henker Friede! Er ist ein schlechter Mensch, so kalt, so undankbar! Er sieht nicht, was er ist, er denkt nicht, was er war, Nicht an den povern Stand, aus dem ich ihn gerissen, An seine Schulden nicht; davon will er nichts wissen. Man sieht, es bessert doch nicht Elend, Reu noch Zeit; - Einmal ein Lumpenhund, der bleibt's in Ewigkeit.
Sophie. Er ?ndert sich gewi?.
Wirt. Mu? er's so lang verschieben?
Sophie. Das tut die Jugend meist.
S?ller. Ja, Fiekchen, was wir lieben! [Er trinkt.]
Wirt [aufgebracht]. Dem einen Ohr hinein, dem andern grad heraus! Er h?rt mich nicht einmal. Was bin ich denn im Haus? Ich hab schon zwanzig Jahr mit Ehren mich gehalten. Meint Er, was ich erwarb, das wollt Er nun verwalten, Und wollt's so nach und nach verteilen? Nein, mein Freund, Das la? Er sich vergehn! So b?s ist's nicht gemeint! Mein Ruf hat lang gew?hrt, und soll noch l?nger w?hren; Es kennt die ganze Welt den Wirt zum schwarzen B?ren. Es ist kein dummer B?r, und konserviert sein Fell; Jetzt wird mein Haus gemalt, und dann hei? ich's Hotel. Da regnet's Kavaliers, da kommt das Geld mit Haufen. Doch da gilt's flei?ig sein, und nicht sich dumm zu saufen! Des Abends sp?t zu Bett, und morgens auf bei Zeit, So hei?t es!
S?ller. Bis dahin ist es noch ziemlich weit. Bleibt es nur, wie es ist, und wird nicht etwa schlimmer. Wer wohnt denn viel bei uns? Da droben stehn die Zimmer.
Wirt. Ach wer verreist auch jetzt? Das ist nun so einmal, Und hat nicht Herr Alcest die Zimmer an dem Saal?
S?ller. Nun ja, das ist wohl was, der ist ein guter Kunde; Allein, Minuten sind erst sechzig eine Stunde. Und dann wei? Herr Alcest, warum er hier ist.
Wirt [pikiert]. Wie?
S?ller [greift nach dem Glas]. Ach, apropos, Papa. Es lebe Paoli.
Wirt [freundlich]. Proficiat, Herr Sohn! Der brave Mann soll leben. Solch eine Tapferkeit hat es nicht leicht gegeben; Auch in