Die Leiden des jungen Werther vol 1 | Page 3

Johann Wolfgang von Goethe
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This etext was prepared by Michael Pullen, [email protected] with proofreading and correction by Dr. Mary Cicora, [email protected].

Die Leiden des jungen Werther von Johann Wolfgang von Goethe
Hamburger Ausgabe, Band 6

Erstes Buch
Am 4. Mai 1771
Wie froh bin ich, da? ich weg bin! Bester Freund, was ist das Herz des Menschen! Dich zu verlassen, den ich so liebe, von dem ich unzertrennlich war, und froh zu sein! Ich wei?, du verzeihst mir's. Waren nicht meine übrigen Verbindungen recht ausgesucht vom Schicksal, um ein Herz wie das meine zu ?ngstigen? Die arme Leonore! Und doch war ich unschuldig. Konnt' ich dafür, da?, w?hrend die eigensinnigen Reize ihrer Schwester mir eine angenehme Unterhaltung verschafften, da? eine Leidenschaft in dem armen Herzen sich bildete? Und doch--bin ich ganz unschuldig? Hab' ich nicht ihre Empfindungen gen?hrt? Hab' ich mich nicht an den ganz wahren Ausdrücken der Natur, die uns so oft zu lachen machten, so wenig l?cherlich sie waren, selbst ergetzt? Hab' ich nicht--o was ist der Mensch, da? er über sich klagen darf! Ich will, lieber Freund, ich verspreche dir's, ich will mich bessern, will nicht mehr ein bi?chen übel, das uns das Schicksal vorlegt, wiederk?uen, wie ich's immer getan habe; ich will das Gegenw?rtige genie?en, und das Vergangene soll mir vergangen sein. Gewi?, du hast recht, Bester, der Schmerzen w?ren minder unter den Menschen, wenn sie nicht--Gott wei?, warum sie so gemacht sind!--mit so viel Emsigkeit der Einbildungskraft sich besch?ftigten, die Erinnerungen des vergangenen übels zurückzurufen, eher als eine gleichgültige Gegenwart zu ertragen.
Du bist so gut, meiner Mutter zu sagen, da? ich ihr Gesch?ft bestens betreiben und ihr ehstens Nachricht davon geben werde. Ich habe meine Tante gesprochen und bei weitem das b?se Weib nicht gefunden, das man bei uns aus ihr macht. Sie ist eine muntere, heftige Frau von dem besten Herzen. Ich erkl?rte ihr meiner Mutter Beschwerden über den zurückgehaltenen Erbschaftsanteil; sie sagte mir ihre Gründe, Ursachen und die Bedingungen, unter welchen sie bereit w?re, alles herauszugeben, und mehr als wir verlangten--kurz, ich mag jetzt nichts davon schreiben, sage meiner Mutter, es werde alles gut gehen. Und ich habe, mein Lieber, wieder bei diesem kleinen Gesch?ft gefunden, da? Mi?verst?ndnisse und Tr?gheit vielleicht mehr Irrungen in der Welt machen als List und Bosheit. Wenigstens sind die beiden letzteren gewi? seltener.
übrigens befinde ich mich hier gar wohl. Die Einsamkeit ist meinem Herzen k?stlicher Balsam in dieser paradiesischen Gegend, und diese Jahreszeit der Jugend w?rmt mit aller Fülle mein oft schauderndes Herz. Jeder Baum, jede Hecke ist ein Strau? von Blüten, und man m?chte zum Maienk?fer werden, um in dem Meer von Wohlgerüchen herumschweben und alle seine Nahrung darin finden zu k?nnen.
Die Stadt selbst ist unangenehm, dagegen rings umher eine unaussprechliche Sch?nheit der Natur. Das bewog den verstorbenen Grafen von M., einen Garten auf einem der Hügel anzulegen, die mit der sch?nsten Mannigfaltigkeit sich kreuzen und die lieblichsten T?ler bilden. Der Garten ist einfach,
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