kleine Gef?lligkeit, so viel rechtschaffne Leute verbindlich gemacht habe. Ihre Erkenntlichkeit ist eine ��berfl��ssige Belohnung dessen, was ich getan habe. Die allgemeine Menschenliebe verband mich darzu. Es war meine Schuldigkeit; und ich m��?te zufrieden sein, wenn man es auch f��r nichts anders, als daf��r, angesehen h?tte. Ihr seid allzu g��tig, ihr lieben Leute, da? ihr euch daf��r bei mir bedanket, was ihr mir, ohne Zweifel, mit ebenso vielem Eifer w��rdet erwiesen haben, wenn ich mich in ?hnlicher Gefahr befunden h?tte. Kann ich Euch sonst worin dienen, mein Freund?
Martin Krumm. Oh! mit dem Dienen, mein Herr, will ich Sie nicht beschweren. Ich habe meinen Knecht, der mich bedienen mu?, wann's n?tig ist. Aber--wissen m?cht ich wohl gern, wie es doch dabei zugegangen w?re? Wo war's denn? Waren's viel Spitzbuben? Wollten sie unsern guten Herrn gar ums Leben bringen, oder wollten sie ihm nur sein Geld abnehmen? Es w?re doch wohl eins besser gewesen, als das andre.
Der Reisende. Ich will Euch mit wenigem den ganzen Verlauf erz?hlen. Es mag ohngef?hr eine Stunde von hier sein, wo die R?uber Euren Herrn, in einem hohlen Wege, angefallen hatten. Ich reisete eben diesen Weg, und sein ?ngstliches Schreien um H��lfe bewog mich, da? ich nebst meinem Bedienten eilends herzuritt.
Martin Krumm. Ei! ei!
Der Reisende. Ich fand ihn in einem offnen Wagen--
Martin Krumm. Ei! ei!
Der Reisende. Zwei vermummte Kerle--
Martin Krumm. Vermummte? ei! ei!
Der Reisende. Ja! machten sich schon ��ber ihn her.
Martin Krumm. Ei! ei!
Der Reisende. Ob sie ihn umbringen, oder ob sie ihn nur binden wollten, ihn alsdann desto sichrer zu pl��ndern, wei? ich nicht.
Martin Krumm. Ei! ei! Ach freilich werden sie ihn wohl haben umbringen wollen: die gottlosen Leute!
Der Reisende. Das will ich eben nicht behaupten, aus Furcht ihnen zuviel zu tun.
Martin Krumm. Ja, ja, glauben Sie mir nur, sie haben ihn umbringen wollen. Ich wei?, ich wei? ganz gewi?--
Der Reisende. Woher k?nnt Ihr das wissen? Doch es sei. Sobald mich die R?uber ansichtig wurden, verlie?en sie ihre Beute, und liefen ��ber Macht dem nahen Geb��sche zu. Ich l?sete das Pistol auf einen. Doch es war schon zu dunkel, und er schon zu weit entfernt, da? ich also zweifeln mu?, ob ich ihn getroffen habe.
Martin Krumm. Nein, getroffen haben Sie ihn nicht;--
Der Reisende. Wi?t Ihr es?
Martin Krumm. Ich meine nur so, weil's doch schon finster gewesen ist: und im Finstern soll man, h?r ich, nicht gut zielen k?nnen.
Der Reisende. Ich kann Euch nicht beschreiben, wie erkenntlich sich Euer Herr gegen mich bezeugte. Er nannte mich hundertmal seinen Erretter und n?tigte mich, mit ihm auf sein Gut zur��ckzukehren. Ich wollte w��nschen, da? es meine Umst?nde zulie?en, l?nger um diesen angenehmen Mann zu sein; so aber mu? ich mich noch heute wieder auf den Weg machen--Und eben deswegen suche ich meinen Bedienten.
Martin Krumm. Oh! lassen Sie sich doch die Zeit bei mir nicht so lang werden. Verziehen Sie noch ein wenig--Ja! was wollte ich denn noch fragen? Die R?uber,--sagen Sie mir doch--wie sahen sie denn aus? Wie gingen sie denn? Sie hatten sich verkleidet; aber wie?
Der Reisende. Euer Herr will durchaus behaupten, es w?ren Juden gewesen. B?rte hatten sie, das ist wahr; aber ihre Sprache war die ordentliche hiesige Baurensprache. Wenn sie vermummt waren, wie ich gewi? glaube, so ist ihnen die D?mmerung sehr wohl zustatten gekommen. Denn ich begreife nicht, wie Juden die Stra?en sollten k?nnen unsicher machen, da doch in diesem Lande so wenige geduldet werden.
Martin Krumm. Ja, ja, das glaub ich ganz gewi? auch, da? es Juden gewesen sind. Sie m?gen das gottlose Gesindel noch nicht so kennen. So viel als ihrer sind, keinen ausgenommen, sind Betr��ger, Diebe und Stra?enr?uber. Darum ist es auch ein Volk, das der liebe Gott verflucht hat. Ich d��rfte nicht K?nig sein: ich lie?' keinen, keinen einzigen am Leben. Ach! Gott beh��te alle rechtschaffne Christen vor diesen Leuten! Wenn sie der liebe Gott nicht selber ha?te, weswegen w?ren denn nur vor kurzem, bei dem Ungl��cke in Breslau, ihrer bald noch einmal soviel als Christen geblieben? Unser Herr Pfarr erinnerte das sehr weislich in der letzten Predigt. Es ist, als wenn sie zugeh?rt h?tten, da? sie sich gleich deswegen an unserm guten Herrn haben r?chen wollen. Ach! mein lieber Herr, wenn Sie wollen Gl��ck und Segen in der Welt haben, so h��ten Sie sich vor den Juden ?rger als vor der Pest.
Der Reisende. Wollte Gott, da? das nur die Sprache des P?bels w?re!
Martin Krumm. Mein Herr, zum Exempel: Ich bin einmal auf der Messe gewesen--ja! wenn ich an die Messe gedenke, so m?chte ich gleich die verdammten Juden alle auf einmal mit Gift vergeben, wenn ich nur k?nnte. Dem einen hatten sie im Gedr?nge das Schnupftuch, dem andern die Tobaksdose, dem dritten die Uhr, und ich wei? nicht was sonst mehr, wegstibitzt. Geschwind sind sie, ochsenm??ig geschwind, wenn es aufs Stehlen ank?mmt. So behende, als unser Schulmeister nimmermehr auf der Orgel
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