Die Göttliche Komödie

Dante Alighieri
The Project Gutenberg EBook of Die Goettliche Komoedie, by Dante
Alighieri
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Title: Die Goettliche Komoedie
Author: Dante Alighieri
Release Date: May, 2005 [EBook #8085]
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Edition: 10
Language: German
Character set encoding: iso-8859-1
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GOETTLICHE KOMOEDIE ***
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Die Göttliche Komödie
Dante Alighieri
Inhalt:
Die Hölle
Das Fegefeuer
Das Paradies
Die Hölle
Erster Gesang
Auf halbem Weg des Menschenlebens fand
ich mich in einen finstern
Wald verschlagen,
Weil ich vom rechten Weg mich abgewandt.

Wie schwer ist’s doch, von diesem Wald zu sagen,
Wie wild, rauh,
dicht er war, voll Angst und Not;
Schon der Gedank’ erneuert noch
mein Zagen.
Nur wenig bitterer ist selbst der Tod;
Doch um vom
Heil, das ich drin fand, zu künden,
Sag’ ich, was sonst sich dort den

Blicken bot.
Nicht weiß ich, wie ich mich hineingewunden,
So ganz
war ich von tiefem Schlaf berückt,
Zur Zeit, da mir der wahre Weg
verschwunden.
Doch bis zum Fuß des Hügels vorgerückt,
Der an
dem Ende lag von jenem Tale,
Das mir mit schwerer Furcht das Herz
gedrückt,
Schaut’ ich empor und sah, den Rücken male
Ihm der
Planet, der uns auf jeder Bahn
Gerad zum Ziele führt mit feinem
Strahle.
Da fingen Angst und Furcht zu Schwinden an,
Die mir des
Herzens Blut erstarren machten,
In jener Nacht, da Grausen mich
umfah’n.
Und so wie atemlos, nach Angst und Schmachten,

Schiffbrüchige vom Strand, entfloh’n der Flut,
Starr rückwärts
schauend, ihren Grimm betrachten;
So kehrt’ ich, noch mit
halberstorbnem Mut,
Mich jetzt zurück, nach jenem Passe sehend,

Der jeglichem verlöscht des Lebens Glut.
Und, etwas ausgerastet,
weitergehend,
Wählt’ ich bergan den Weg der Wildnis mir,
Fest
immer auf dem tiefern Fuße stehend.
Sieh, beim Beginn des steilen
Weges schier,
Bedeckt mit buntgeflecktem Fell die Glieder,

Gewandt und sehr behend ein Panthertier.
Nicht wich’s von meinem
Angesichte wieder,
Und also hemmt es meinen weitern Lauf,
Daß
ich mich öfters wandt’ ins Tal hernieder.
Am Morgen war’s, die
Sonne stieg itzt auf,
Von jenen Sternen, so wie einst, umgeben,
Als
Gottes Lieb’ aus ödem Nichts herauf
Die schöne Welt berief zu Sein
und Leben;
So ward mir Grund zu guter Hoffnung zwar
Durch
jenes Tieres heitres Fell gegeben
Und durch die Frühstund’ und das
junge Jahr
Doch so nicht, daß in mir nicht Furcht sich regte,
Als
furchtbar mir ein Leu erschienen war.
Es schien, daß er sich gegen
mich bewegte,
Mit hohem Haupt und mit des Hungers Wut,
So daß
er Schrecken, schien’s, der Luft erregte.
Auch eine Wölfin, welche
jede Glut
Der Gier durch Magerkeit mir schien zu zeigen,
Die
schon auf viele schweren Jammer lud.
Vor dieser mußte so mein Mut
sich neigen
Aus Furcht, die bei dem Anblick mich durchbebt,
Daß
mir die Hoffnung schwand, zur Höh’n zu steigen.
Wie der, der eifrig
zu gewinnen strebt,
Wenn zum Verlieren nun die Zeit gekommen,

In Kümmernis und tiefem Bangen lebt;
So machte dieses Untier mich

beklommen;
Von ihm gedrängt, mußt’ ich mich rückwärts zieh’n

Dorthin, wo nimmer noch der Tag entkommen.
Als ich zur Tiefe
niederstürzt’ im Flieh’n,
Da war ein Wesen dorten zu erkennen,

Das durch zu langes Schweigen heiser schien.
Ich rief, sobald ich’s
nur gewahren können
In großer Wildnis: "O erbarme dich,
Du, seist
du Schatten, seist du Mensch zu nennen."
Und jener sprach: "Nicht
bin, doch Mensch war ich;
Lombarden waren die, so mich erzeugten,

Und beide priesen Mantuaner sich.
Eh’, spät, die Römer sich dem
Julius beugten,
Sah ich das Licht, sah des Augustus Thron,
Zur Zeit
der Götter, jener Trugerzeugten.
Ich war Poet und sang Anchises’
Sohn,
Der Troja floh, besiegt durch Feindestücke,
Als, einst so stolz,
in Staub sank Ilion.
Und du--du kehrst zu
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