Tat auch der Rückweg sich uns günstig auf: Wir sind in Kolchis, unsrer Reise Ziel. So weit hat gn?dig uns ein Gott geführt; Doch jetzo fürcht' ich wendet er sich ab! Wir stehn in Feindes Land, von Tod umgeben Fremd, ohne Rat und Führer--Jason fehlt. Er, der zum Zug geworben, ihn geführt, Er, dessen eigne Sache wir verfechten, Mit Milo hat er sich vom Zug entfernt, Heut Nacht entfernt und ward nicht mehr gesehn. Ob er im Wald verirrt, verlassen schmachtet, Ob er ins Netz gefallen der Barbaren, Ob ihn aus Hinterhalt der Tod ereilt Ich wei? es nicht, doch jedes steht zu fürchten. So aufgel?st, vereinzelt, ohne Band, Ist jeder nun sein eigner Rat und Führer Drum frag' ich euch, die Ersten unsrer Schar: Was ist zu tun?
(Alle schweigen mit gesenkten H?uptern.)
Ihr schweigt. Jetzt gilt's Entschlu?! Geladen von dem K?nig dieses Landes Zur Zweisprach, zum Versuch der Gütlichkeit, Schien's uns gef?hrlich, ob des Führers Abgang Den Aufruf abzulehnen, der geschehn, Und zu enthüllen unsre Not und Schw?che. Wir gingen, wir sind hier!--Was nun zu tun? Wer Rat wei?, spreche nun!
Dritter Argonaut. Du bist der ?ltste Sprich du!
Zweiter Argonaut. Der ?ltste ist der Erste nicht Wo's Kraft gilt und Entschlu?. Fragt einen andern!
Erster Argonaut. La?t uns die Schwerter nehmen in die Hand Den K?nig t?ten und sein treulos Volk Dann fort, doch erst die Beut' ins Schiff gebracht!
Zweiter Argonaut. Nicht auch das Land und heimgebracht zur Schau? Dein Rat ist unreif Freund wie deine Jahre. Gebt andern!
Dritter Argonaut. Rate du, wir folgen dir!
Zweiter Argonaut. Mein Rat ist Rückkehr! Murrt ihr? Nun wohlan Sprech' einer Besseres, ich stimme bei! Ihr schweigt gesamt und Niemand tritt hervor. So h?rt, und st?rt nicht oder überzeugt mich! Nicht eignes Streben hat uns hergeführt Was kümmert Kolchis uns mit seinen Wundern? Dem Mut, dem Glücke Jasons folgten wir Den Arm ihm leihend zum gebotnen Werk; Er tat des Oheims Willen, wir den seinen. Wer ist, der treten mag an Jasons Stelle, Hat ihn der Tod, wie m?glich, hingerafft? Wem liegt daran das Wundervlie? zu rauben Das Tod umringt und dr?uende Gefahr? Habt ihr geh?rt? im Schlund der H?hle liegt's, Bewacht von eines Drachen gift'gen Z?hnen, Vom Graun verteidigt schwarzer Zauberei, Beschützt von allem was verrucht und greulich; Wer wagt's von euch, wer hebt den goldnen Schatz? Wie Keiner? Nun, so woll' auch keiner (scheinen) Was keiner Kraft und Willen hat zu (sein). Hier leg' ich von mir Schild und Speer Und geh' zum K?nig als ein Mann des Friedens. Drei Tage g?nn' er uns zu harren Zeit, Und kehrt dann Jason nicht, so ziehn wir heim. Wer mit mir gleichdenkt, tue so wie ich. Ein Held ist wer das Leben Gro?em opfert Wer's für ein Nichts vergeudet ist ein Tor!
(Die meisten sto?en ihre Speere in den Boden.)
Nun kommt zu Kolchis' K?nig. Gerne tauscht er Die eigne Sicherheit wohl aus für unsre!
Erster Argonaut. Halt noch. Dort nahn zwei Griechen! Milo ist's Der fort mit Jason ging und--
(schreiend)
Jason selber! Jason!
Mehrere. Jason!
Alle (tumultuarisch). Jason!
Milo
(hinter der) Szene). Hier Gef?hrten! Hier Jason, Argonauten!
Erster Argonaut (zum zweiten). Was sagst du nun?
Zweiter Argonaut. Da? Jason da ist, sag' ich Freund wie du. Statt meines Rates gibt er euch die Tat. Nur da er fort war hatt' ich eine Meinung! Milo (tritt auf), Jason (an der Hand führend.)
Milo. Hier habt ihr ihn! Hier ist er ganz und gar! Nun seht euch satt an ihm und schreit und jubelt!
(Die Argonauten dr?ngen sich um Jason, fassen seine H?nde und drücken ihre Freude aus.)
Vermischte Stimmen. Willkommen--Jason!--Freund!--Willkommen Bruder!
Jason. Habt ihr um mich gebangt? Hier bin ich wieder!
(Indem er den Andr?ngenden die H?nde reicht.)
Milo (den n?chststehenden umarmend). Freund siehst du, er ist da? Gesund und rüstig! Und's ging ihm nah ans Leben, ei beim Himmel! Ein Haar! und ihr saht Jason nimmer mehr! Er wagte sich, allein--ich durft' nicht mit-- Um euretwillen Freunde wagt' er sich, Im dichten Wald, allein, in einen Turm, Der voll Barbaren steckte bis zum Giebel. Da hie? es fechten.
Jason. Ja fürwahr es galt! Verloren war ich, wenn ein M?dchen nicht--
Milo. Ein M?dchen? Ein Barbarenm?dchen?
Jason. Ja!
Milo. Sieh davon sagtest du mir früher nichts! Und war sie sch?n?
Jason. So sch?n so reizend so-- Doch eine arge, b?se Zauberin.-- Ihr dank' ich dies mein Leben!
Milo. Wackres M?dchen!
Jason. Ich schlug mich durch und--doch genug, ich lebe Und bin bei euch!--Doch was führt euch hierher?
Zweiter Argonaut. Zur Zweisprach lie? uns laden Kolchis' K?nig Vernehmen will er unsre Forderung Und dann entscheiden.
Jason. Hier?
Zweiter Argonaut. Hier ist sein Sitz!
Jason. Ich will ihn sprechen. Fügt er sich in Frieden Gut denn! wenn nicht, dann mag das Schwert entscheiden.
(Auf die seitw?rts gestellten Speere zeigend.)
Doch diese Waffen!--Seid ihr hier so sicher Da? ihr des Schutzes selber euch beraubt?
(Sie nehmen besch?mt die weggelegten Speere wieder auf.)
Ihr schweigt und schlagt besch?mt die Augen nieder? Habt ihr?--
(Zu Milo.)
Oh sieh, sie meiden meinen Blick! Unglückliche! es war
Continue reading on your phone by scaning this QR Code
Tip: The current page has been bookmarked automatically. If you wish to continue reading later, just open the
Dertz Homepage, and click on the 'continue reading' link at the bottom of the page.