Der Sturm | Page 9

William Shakespeare
und die schim?rischen und unbrauchbaren Entw��rfe, die darinn angepriesen werden.?Warb��rton.}
Gonsalo.?Alle Dinge sollten gemein seyn; die Natur sollte alles von sich selbst hervorbringen, ohne Arbeit und Schwei? der Menschen. Keine Verr?therey, keine ��belthaten, folglich auch kein Schwerdt, kein Spie?, kein Messer, kein Schie?gewehr, kurz keine Nothwendigkeit von irgend einem Instrument; denn die Natur sollte aus eignem Trieb alles in ��berflu? hervorbringen, was zum Unterhalt meines?unschuldigen Volkes n?thig w?re.
Sebastian.?W��rde man denn in seiner Republik nicht auch heurathen?
Antonio.?Heurathen? Nichts weniger; lauter m��?iges Volk, Huren und?Spizbuben.
Gonsalo.?Ich wollte mit einer solchen Vollkommenheit regieren, Gn?digster Herr, da? das goldne Alter selbst nicht damit in Vergleichung kommen sollte.
Sebastian.?Der Himmel sch��ze seine Majest?t!
Antonio.?Lang lebe Gonsalo!
Gonsalo.?Ihr versteht mich doch--
Alonso.?Ich bitte dich, h?r auf; du unterh?ltst mich mit einem Gespr?ch von Nichts.
Gonsalo.?Das glaub ich Euer Majest?t, und ich that es blo?, um diesen beyden Herren Gelegenheit zum Lachen zu geben; denn sie haben so reizbare und z?rtliche Lungen, da? sie immer ��ber nichts zu lachen pflegen.
Antonio.?Wir lachten ��ber euch.
Gonsalo.?Der in dieser Art von Spa?haftigkeit gegen euch nichts ist; ihr k?nnt also fortfahren, ��ber nichts zu lachen.
Antonio.?Das hat eine Ohrfeige seyn sollen?
Sebastian.?Wenn sie nicht neben bey gefallen w?re.
Gonsalo.?Ihr seyd tapfre Herren; ihr w��rdet den Mond aus seinem Kreise heben, wenn er nur f��nf Wochen nach einander ohne abzunehmen scheinen w��rde.
(Ariel erscheint, den redenden Personen unsichtbar, mit einer ernsthaften und einschl?frenden Musik.)
Sebastian.?Das wollten wir, und dann auf den Vogel-Heerd.
Antonio (zu Gonsalo.)?Nein, mein guter Herr, werdet nicht b?se.
Gonsalo.?Ich stehe euch davor, da? ich zu gescheidt bin ��ber eure Einf?lle b?se zu werden. Wollt ihr mich in den Schlaf lachen? denn ich bin ganz schl?frig.
Antonio.?Geht, schlaft und h?rt uns zu.
Alonso.?Wie? Alle schon eingeschlafen! Meine Augen schliessen sich auch, m?chten sie meine Gedanken zugleich verschliessen!
Sebastian.?Sire, wiedersteht dem Schlummer nicht, der sich euch anbietet. Er besucht selten den Kummer, und wenn er's thut, ist er ein Tr?ster.
Antonio.?Wir zween, Gn?digster Herr, wollen indessen da? ihr der Ruhe geniesset, f��r eure Sicherheit wachen.
Alonso.?Ich danke euch--eine wunderbare Schl?frigkeit! --
(Alle schlaffen, ausser Sebastian und Antonio.)
Sebastian.?Was f��r ein seltsamer Taumel ist das, der sich ihrer bemeistert?
Antonio.?Die Beschaffenheit des Clima mu? daran Ursache seyn.
Sebastian.?Warum sinken dann unsre Auglieder nicht auch? Ich sp��re nicht die mindeste Schl?frigkeit.
Antonio.?Ich auch nicht; meine Lebensgeister sind ganz munter. Sie fielen alle hin als ob sie es mit einander abgeredet h?tten, sie sanken um, wie vom Donner ger��hrt. Was k?nnte, w��rdiger Sebastian--O! was k?nnte--Nichts weiter!--Und doch, d��nkt mich, ich seh es in deinem Gesicht, was du seyn solltest. Die Gelegenheit sagt es dir, und meine Einbildungs-Kraft sieht eine Krone ��ber deinem Haupte schweben.
Sebastian.?Wie? wachest du?
Antonio.?H?rt ihr mich denn nicht reden?
Sebastian.?Ich h?re dich, aber wahrhaftig es sind Reden eines Schlafenden; du sprichst im Schlaf. Was sagtest du? Es ist ein seltsamer Schlaf, mit weitofnen Augen zu schlafen; stehen, reden, sich bewegen, und doch so hart eingeschlaffen seyn!
Antonio.?Edler Sebastian, du l?ssest dein Gl��k schlafen. Stirb lieber! du wachest mit geschlo?nen Augen.
Sebastian.?Du schnarchest verst?ndlich; es ist Bedeutung in deinem Schnarchen.
Antonio.?Ich bin ernsthafter als meine Gewohnheit ist. Seyd auch so, wenn ich euch rathen darf; und es wird euer Gl��k seyn, euch rathen zu lassen.
Sebastian.?Gut, ich bin stehendes Wasser.
Antonio.?Ich will euch fliessen lehren.
Sebastian.?Thue das; stehen lehrt mich meine angeerbte Tr?gheit.
Antonio.?O! wenn ihr nur wi?tet, wie sehr ihr meinen Vorschlag liebet, ob ihr ihn gleich zu verwerfen, wie ihr euch immer mehr darinn verwikelt, je mehr ihr euch lo? zu winden scheint. Langsame Leute werden oft durch ihre Zagheit oder Tr?gheit nur desto schneller auf den Grund gezogen.
Sebastian.?Ich bitte dich, sprich deutlich. Dein Blik und deine gl��hende Wange verk��ndigen, da? du mit irgend einem grossen Vorhaben schwanger gehst, von dem du so voll bist, da? du es nicht l?nger zur��khalten kanst.
Antonio.?Hier ist es, Prinz. Ungeachtet dieser H?fling, schwachen?Angedenkens (es wird gewi? seiner wenig gedacht werden, wenn er einmal eingescharrt ist) den K?nig beynahe ��berredet hat (denn er ist ein Geist der ��berredung, er kan sonst nichts als ��berreden) da? sein Sohn noch lebe; so ist es doch so unm?glich, da? er nicht im Wasser umgekommen seyn sollte, als da? der schwimmt, der hier schl?ft.
Sebastian.?Ich habe keine Hoffnung, da? er mit dem Leben davongekommen seyn m?chte.
Antonio.?O sagt mir nichts von Hoffnung--Was f��r grosse Hoffnung h?ttet ihr-- die Hoffnung ligt nicht auf diesem Wege; es ist ein andrer, der zu einer so hohen Hoffnung f��hrt, da? der Ehrgeiz keinen Blik dahin thut, ohne an der W��rklichkeit dessen was er sieht zu zweifeln. Wollt ihr mir eingestehen, da? Ferdinand umgekomen ist?
Sebastian.?Ich glaub es.
Antonio.?So sagt mir dann, wer ist der n?chste Erbe von Neapel?
Sebastian.?Claribella.
Antonio.?Sie, welche K?nigin von Tunis ist; sie, die zehen Meilen hinter einem Menschenalter wohnt; sie, die von Neapel nicht eher eine Nachricht haben kan, (es w?re denn da? die Sonne der Postillion seyn wollte, der Mann im Monde w?re zu langsam) bis neugebohrne Kinne b?rtig worden sind; sie, um deren willen wir vom Meer verschlungen worden; obgleich einige, die wieder ausgeworfen worden, von diesem
Continue reading on your phone by scaning this QR Code

 / 26
Tip: The current page has been bookmarked automatically. If you wish to continue reading later, just open the Dertz Homepage, and click on the 'continue reading' link at the bottom of the page.