Scene.)
Wir scheitern, wir scheitern, wir sinken unter! Lebet wohl, mein Weib und meine Kinder! Wir scheitern! wir scheitern!
Antonio.?Wir wollen alle mit dem K?nig versinken.
(Geht ab.)
Sebastian.?Wir wollen Abschied von ihm nehmen.
(Geht ab.)
Gonsalo.?Izt wollt' ich von Herzen gerne tausend Meilen See f��r eine Jauchart d��rren Boden geben, Heidekraut, Genister, was man wollte-- der Wille des Himmels geschehe! Doch wollt' ich lieber eines troknen Todes sterben!
(Geht ab.)
Zweyte Scene.?(Verwandelt sich in einen Theil der bezauberten Insel, unweit der Celle des Prospero.)?(Prospero und Miranda treten auf.)
Miranda.?Wenn ihr, mein theurester Vater, diese wilden Wasser durch eure Kunst in einen so entsezlichen Aufruhr gesezt habet, o so leget sie wieder! Der Himmel, so scheint es, w��rde stinkendes Pech?heruntersch��tten, wenn nicht die See, die bis an seine Wangen steigt, das Feuer wieder l?schte. O! wie hab' ich mit diesen Ungl��klichen gelidten, die ich leiden sah! Ein sch?nes Schiff (ohne Zweifel hatte es einige edle Gesch?pfe in sich) ganz in St��ke zerschmettert--O das Geschrey schlug recht gegen mein Herz an. Die armen Seelen, sie kamen um! H?tte ich die Macht irgend eines Gottes gehabt, ich wollte eher das Meer in die Erde hineingesenkt haben, eh es dieses gute Schiff so verschlungen haben sollte, und die darauf befindlichen Seelen mit ihm.
Prospero.?Fasse dich, meine Tochter; nicht so best��rzt; sage deinem?mitleidigen Herzen, es sey kein Schaden geschehen.
Miranda.?O! ungl��klicher Tag!
Prospero.?Kein Ungl��k. Was ich gethan habe, hab' ich aus F��rsorge f��r dich gethan, f��r dich, meine Theure, meine Tochter, die du nicht wei?st, wer du bist, oder von wannen ich hieher kam, noch da? ich etwas bessers bin als Prospero, Herr ��ber eine armselige Celle, und dein nicht gr?sserer Vater.
Miranda.?Mir fiel niemals ein, mehr wissen zu wollen.
Prospero.?Es ist Zeit, da? ich dir mehr entdeke. Lehne mir deine Hand, und ziehe mir dieses magische Gewand ab; so!
(er legt seinen Mantel hin)
lige hier, meine Kunst--Wische du deine Augen, beruhige dich. Dieses f��rchterliche Schauspiel des Schiffbruchs, welches ein so z?rtliches Mitleiden in deinem Herzen erregt hat, hab ich durch die Mittel, die meine Kunst mir an die Hand giebt, so sicher angeordnet, da? keine Seele zu Grunde gegangen ist, nein, nicht ein Haar von irgend einem dieser Gesch?pfe, deren Geschrey du h?rtest, die du sinken sahst: Seze dich nieder, denn du must nun noch mehr wissen.
Miranda.?Ihr habt oft angefangen mir sagen zu wollen, was ich sey, aber wieder inngehalten, und mich einem eiteln Nachsinnen ��berlassen, indem ihr allemal damit schlosset, halt! noch nicht--
Prospero.?Die Stund' ist nun gekommen, und es ist keine Minute mehr zu verliehren. H?re dann und sey aufmerksam. Erinnerst du dich einer Zeit, eh wir in diese Celle kamen? Ich denke nicht, da? du es kanst; denn du warst damals noch nicht volle drey Jahre alt.
Miranda.?Ja, mein Herr, ich kan.
Prospero.?Wobey dann? Bey irgend einem Haus oder einer Person? Sage mir, was es auch seyn mag, dessen Bild in deinem Ged?chtni? geblieben ist.
Miranda.?Es ist in einer tiefen Entfernung, und eher einem Traum als einer Gewi?heit gleich, was mir die Erinnerung vorstellt. Hatte ich nicht einst vier oder f��nf Weiber, die mir aufwarteten?
Prospero.?Du hattest, und mehr, Miranda. Aber wie kommt es, da? di? noch in deinem Gem��the lebt? Was siehst du noch mehr in dem tiefen Abgrund der verflossenen Zeit? Wenn du dich noch an etwas erinnerst, eh du hieher kamst, so wirst du dich auch erinnern, wie du hieher kamst.
Miranda.?Nein, das thue ich nicht.
Prospero.?Es sind nun zw?lf Jahre seit dieses geschah, Miranda; zw?lf Jahre, seit der Zeit, da dein Vater Herzog von Meiland und ein m?chtiger F��rst war.
Miranda.?Mein Herr, seyd ihr dann nicht mein Vater?
Prospero.?Deine Mutter war ein Muster der Tugend, und sie sagte, du seyest meine Tochter; und dein Vater war Herzog von Meiland, und du seine einzige Erbin.
Miranda.?O Himmel! Was f��r ein schlimmer Streich trieb uns von dannen? Oder war es unser Gl��k, da? es geschah?
Prospero.?Beydes, beydes, mein M?dchen! Durch einen schlimmen Streich, wie du sagst, wurden wir von dort vertrieben, und gl��klicher Weise hieher gerettet.
Miranda.?O! mein Herz blutet, wenn ich an die Sorgen denke, die ich euch in einer Zeit gemacht haben werde, an die ich mich nicht mehr besinnen kan. Ich bitte euch, fahret fort.
Prospero.?Mein Bruder, und dein Oheim, Antonio genannt, (ich bitte dich, merke auf)--da? ein Bruder f?hig seyn konnte, so treulos zu seyn!-- Er, den ich, n?chst dir selbst, ��ber alle Welt liebte, und dem ich die Verwaltung meines Staats anvertraute, der damals unter allen in Italien der erste, so wie es Prospero an Ansehen war, und an Ruhm in den Wissenschaften, die meine einzige Besch?ftigung waren. Ich ��berlie? also die Staatsverwaltung meinem Bruder, und wurd' ein Fremdling in meinem eignen Lande, so sehr ri? mich die Liebe und der Reiz geheimni?reicher Studien dahin. Dein treuloser Oheim-- Aber du giebst nicht Acht!
Miranda.?H?chst aufmerksam, mein Herr.
Prospero.?Dein Oheim, sag ich, der in der Kunst ausgelernt war, wie er ein Gesuch bewilligen oder wie er es abschlagen, wen er bef?rdern oder wen er
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