dem "Schwimmklub Berlin 1879" beizutreten, und lie? sie stehen.
Nun, da er es ausgesprochen hatte, glaubte er es selbst, und eine unb?ndige Freude ergriff ihn.
O, er wollte Ehre einlegen!--Und die siebzig Pfennige Monatsbeitrag wollte er schon aufbringen und so p��nktlich zahlen, da? man ihm deshalb nie einen Vorwurf machen sollte, wenn er auch einstweilen noch nicht wu?te, wie sie aufzutreiben waren.
Im Geiste sah er sich schon in dem blauges?umten Trikot und der Badehose, die in Blau die gestickten Anfangsbuchstaben und die Zahl 1879 trug, und er machte vom Sprungbrett einen Freudensprung, aber so ungeschickt in seiner Aufregung, da? nur eine gewandte Wendung im letzten Moment ihn davor bewahrte, flach aufzuschlagen.
Daran, da? es ihm nie als ein besonderes Vergn��gen erschienen war, einem Verein anzugeh?ren, da? er den Zwang der Stunde, das Schwimmen- M��ssen um bestimmte L?ngen, dabei unter sch?rfster Aufsicht und steter Kritik, daran, da? ihn das ganze Klubleben, soweit er es kannte, mit einem Wort: das "offizielle Schwimmen" nie angezogen hatte, an all dies dachte er nun nicht mehr. Sein Ehrgeiz war angestachelt. Man hatte ihn bemerkt und so ausgezeichnet, ihn zur Mitgliedschaft an dem ersten und ?ltesten Schwimmverein Berlins aufzufordern.
Er geh?rte von heute ab dem "Schwimmklub Berlin 1879" an, und allen, die es h?ren wollten, und sehr vielen, die es nicht h?ren wollten, erz?hlte er die ihm selbstunglaublich erscheinende Tatsache, tief entr��stet ��ber die Gleichg��ltigkeit, mit der sie allgemein aufgenommen wurde.
2
Es gab kein jugendliches Mitglied des Vereins, das p��nktlicher zu den ��bungsabenden gekommen w?re, keines, da? sich williger und begeisterter jeder Anordnung an diesen Abenden gef��gt h?tte, als Franz Felder. Man merkte es bald, und er erwarb sich manche Bekanntschaft im Klub dadurch auch von solchen, die der Einf��hrung von Mitgliedern, und noch so verhei?ungsvollen, aus, wie sie es nannten, "anderen Verkehrskreisen", fremd, ja feindlich gegen��berstanden. Bei fast allen von ihnen erwarb sich der neue Ank?mmling Achtung und Sympathie, einmal wegen des leidenschaftlichen, fast komisch-weihevollen Ernstes, mit der er die Sache betrieb, und dann wegen der Bescheidenheit und Ehrlichkeit seines Wesens, das sich nie vordr?ngte. Man setzte bald gro?e Hoffnungen auf ihn und lie? ihn nicht aus den Augen.
Das n?chste gro?e Ereignis, das sein Eintritt in den Klub zur Folge hafte, war eine Lehrstelle in einer gro?en mechanischen Werkst?tte, die ihm durch einen seiner neuen Sportfreunde dort verschafft wurde. Er sollte gleich von Anfang an einen Wochenlohn erhalten und erhielt die Zusicherung sorgf?ltiger und vollst?ndiger Ausbildung. Da unterdessen auch seine Br��der in besseren Stellungen waren und die Einsegnung eines j��ngeren bevorstand, trat er die Stelle an. Er blieb bei seinen Eltern wohnen und der gr??te Teil seines w?chentlichen Verdienstes wanderte nach wie vor in ihre H?nde. Was er f��r sich behielt, brauchte er dazu, um am Sonntag auf den Ausfl��gen mit seinen Klubgenossen ein Glas Bier zu trinken, und f��r die ersten paar Mark, die er er��brigte, schaffte er sich ein tadelloses Trikot an, eine Sportm��tze und das Klubabzeichen, ein kleines Schild, das auf dem Rockaufschlag getragen wurde.
Er ging nun v?llig auf im dem Leben des Vereins. Die Vergn��gungen des Klubs waren seine Erholungen, seine Arbeit die seine. Die Sportkameraden waren seine Freunde, mit denen er alles teilte. Die Arbeit des Tages in der Fabrik tat er, weil sie getan werden mu?te, und er tat sie gut und flei?ig. Seine Familie sah er nur, wenn es unbedingt n?tig war, bei den unerl??lichen Geburtstags- und anderen Feiern; mit den paar Freunden seiner Kinderzeit verkehrte er fast gar nicht mehr.
Seine Dankbarkeit gegen seinen Klub wuchs allm?hlich ins Ungemessene. Er konnte sie einstweilen nur durch v?llige Hingabe beweisen. Aber immer wieder schwur er sich selbst zu: seinem Klub Ehre zu machen in jeder Beziehung, Ehre um jeden Preis. Er sollte keinen Unw��rdigen in ihm aufgenommen haben.
Er wu?te, da? er ��ber eine Kraft verf��gte, die ihn vielleicht einmal zu Siegen f��hren konnte, wenn er sie st?hlte und ��bte. Nicht f��r sich wollte er diese Siege erringen, daran dachte er nicht. Doch er tr?umte bereits im stillen davon, um den alten Namen des Vereins neue Lorbeeren zu schlingen, die er selbst in hei?em Kampfe erfechten w��rde.
Er schwamm nicht mehr nur ausschlie?lich zu seinem Vergn��gen, er schwamm um ein Ziel, und begeisterter schwenkte keiner die Sportm��tze, lauter schrie keiner mit, wenn das "Gut Na?!--Hurra! Hurra! Hurra!" erscholl, als Franz.
3
Seine Fortschritte waren rapide und setzten selbst seine neuen Lehrer in Erstaunen. Bei all seinen F?higkeiten und all seiner unvergleichlichen Liebe zur Sache war es doch ein rohes Material, das hier in Ausbildung genommen wurde.
Dieses j��ngste Mitglied der Jugend-Abteilung--zu der die jungen Leute meist aus der Knabenabteilung mit ihrem vierzehnten Jahr kamen und in der sie etwa bis zu ihrem siebzehnten blieben--war bei seinem Eintritt ein guter Schwimmer gewesen, aber sonst auch nichts. Stil und Form bekam sein Schwimmen erst jetzt unter der steten und strengen Bewachung an den ��bungsabenden. Aber wie bald wurde die Form sch?n und
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