zum Abend sind wir ��ber alle Berge.?
Da half kein Widerreden, und nach einigen Minuten schon wanderten die Br��der dem Berg hinab auf Gr��nberg zu. Wie sie allein waren, da ward erst von der fremden Herrschaft gesprochen und von dem Kinde, und von den Briefen, die bald ankommen sollten. Dann hielt der J?ger pl?tzlich im Gehen ein, und des Schulmeisters Hand ergreifend sprach er: ?Warum, Konrad, bist du noch immer auf dem Veitsberg, und warum immer noch nichts anders als Schulmeister?? ?Das frage den?, sprach der Schulmeister ernst, ?der Etliche zu Aposteln gesetzt hat, Etliche zu Propheten, Etliche zu Evangelisten, Etliche zu Hirten und Lehrern. Er wird mich wohl zu nichts Besserem brauchen k?nnen, denn da? ich ��ber eine kleine Heerde ein Hirte sei.? ?Nun, das mu? ich sagen?, rief der J?ger heftig, ?denkst du selber so von dir und deiner F?higkeit, dann geschieht dir Recht, wenn Andere auch so denken, und den Justus sein Thr?nenbrod auf dem Veitsberg essen lassen bis an sein selig Ende. O wer nichts aus sich macht, aus dem macht auch die Welt nichts. Wer unter den W?lfen ist, der mu? mit ihnen heulen, und lernst du dich nicht schicken und dr��cken und b��cken, so bleibst du, was du bist, sonst nichts! Mann, wozu hast du denn dein Latein gelernt und das Alles, was du zusammengescharrt, wie ein Hamster, und zu was hat denn der Superintendent damals gesagt, als er dich pr��fte: ??Justus, ihr seid ein grundgelehrter Mann!?? wozu frag' ich??
?Hebe dich weg von mir, Satan?, sprach traurig l?chelnd der Schulmeister, ?du vergissest, da? ich Justus hei?e. Wenn ich zum Schmeichler und zum Broddieb h?tte werden wollen, dann w?r' ich's w?hrend meiner Wartezeit geworden, die an 16 Jahre gedauert hat. Jetzt, wo ich durch des Herrn Gnade Amt und Brod habe, und wo mein Haupt wei? wird, sollen da meine grauen Haare mir nicht eine Krone der Ehren sein, die auf dem Wege der Gerechtigkeit erfunden werden? Und dann vergissest du, Bruder, da? die Ruthe noch nicht zerknickt ist, die meinen R��cken bis dahin geschlagen hat. Der Gerst lebt noch, und so lange er lebt, ha?t er mich und schl?gt mich und Gott hat ihm viel Gewalt gegeben, damit ich immer recht dem��thig bleibe und mich nie ��berhebe. Er ist mein Satansengel, der mich mit F?usten schl?gt. Wie Paulus habe ich den Herrn angefleht, oft und viel, und er hat auch zu mir gesprochen: ?La? dir an meiner Gnade gen��gen, denn meine Kraft ist in den Schwachen m?chtig.? Und ich f��hle ja t?glich seine Kraft. Seit ich hier bin auf meinem Veitsberg und Weib und Kinder habe und mein t?glich Brod, und mein Amt mir gelingt ��ber Bitten und Verstehen, da bin ich recht gl��cklich und bitte Gott um kein anderes Loos. O wenn ich manchmal auf dem Kirchhof stehe, und die Sterne betrachte, wie sie auf- und untergehen, dann ist es mir, als h?tte jeder Stern, der kommt, seinen Gru? vom lieben Gott an mich, und jeder, der untergeht, einen Trost vom Heiland: ?Noch ein Kleines und ich will dich wiedersehen und dein Herz soll sich freuen, und die Freude soll Niemand von dir nehmen.?
?Bruder?, sagte der J?ger, indem er eine Thr?ne im Auge zerdr��ckte, ?du bist ein gl��cklicher Mensch, viel gl��cklicher, denn ich. Mein Herz ist wie ein Schifflein auf offener See, und das darum, weil ich weder fest glauben, noch recht lieben kann. Nein, an meinen Todfeind kann ich nicht denken, wie du an ihn denkst. Der Gerst hat dir Alles geraubt, was den Menschen das Leben lieb macht, deine ganze Jugend und deine ganze Ehre vor der Welt, und mu?t noch froh sein, da? er dich das Brod eines armen Schulmeisters in Ruhe essen l??t. Das k?nnt' ich nicht ertragen! Und wehe dem Menschen, wenn ich je in dieser Gegend l?ngere Zeit bleiben sollte; ich w��rde ihm Alles eintr?nken, was er je B?ses an dir gethan hat!? ?Und was h?ttest du damit f��r mich gethan, Heinrich?? fragte ernst der Schulmeister. ?Nichts, sage ich, gar nichts! Die Jugend ist vor��ber, wer denkt an mich, und wer will mich? La? mir mein Loos; es ist Freude mit Zittern, und meinen Glauben la? mir auch, der mich lehret: Die Rache ist mein, ich will vergelten, spricht der Herr.? --
So schieden die Br��der; und in derselben Stunde, wo der Schulmeister vom Veitsberg sein Haus betrat, da fuhr die fremde Herrschaft aus der Stadt Gr��nberg hinaus.
5. Des Kalendermanns Jugend.
Es ist dir gewi?, mein lieber Leser, im bisherigen Gang unserer Geschichte Manches dunkel geblieben, wor��ber du gerne Aufschlu? haben m?chtest. La? mich dir denn zuerst sagen, wer der Justus war, den du mit mir lieb gewinnen sollst.
Folge mir einmal an den sch?nen Rhein, wo die Reben wachsen, deren Wein Tausende erfreut, und an dessen Ufer sch?ne St?dte und D?rfer liegen, und in dessen hellen Wellen sich viele alte
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