her, in dem der Schulmeister Jakob Konrad Justus wohnte. Das stand auf dem Veitsberg, eine Stunde von Gr��nberg, neben der Kirche, und drum her eine kleine Zahl von H?usern. Von der H?he herab ��bersieht man eine Reihe von D?rfern, deren Bewohner sonnt?glich entweder die Kirche vom Veitsberg, oder die vom Wirberg besuchen. An den Kirchhof lehnt sich das Schulhaus, damals wie jetzt noch klein und unscheinbar, aber heimisch und traulich gelegen. Trauben rankten an der Sonnenseite empor und bedeckten fast die kleinen Fenster, und zwischen den breiten Bl?ttern schimmerten blau und hellgr��n die saftigen Trauben hervor. --
In dem H?uschen herrschte eine d��stere Stille, nur manchmal durch einen einzelnen Laut der Klage unterbrochen. Magdalenchen, das j��ngste Kind des Schulmeisters, war gestorben, und um das offne S?rglein in der Wohnstube standen Vater und Mutter und drei Geschwister, auch die Gespielinnen des Kindes und einige Nachbarn standen da, Alle sonnt?glich geschm��ckt und den Rosmarinkeim in der Hand. ?Nun Kinder?, sprach der Schulmeister in wehm��thigem Tone, ?drau?en l?uten die Glocken, seht euch euer Schwesterlein noch einmal an, es ist Zeit, da? wir aufbrechen; und ihr Kameraden meines Magdalenchens, gebt ihm die Blumen, die ihr tragt, in sein Todtenst��bchen. So, nun sieht mein Lenchen wie ein Engel aus, der unter Blumen schl?ft. Nun, Nachbarn, deckt den Sarg zu und la?t uns gehen. Komm Dorothe und sei fest; ein Kind weniger auf Erden und einen Engel mehr im Himmel, wozu da das Trauern? Das M?gdlein ist nicht todt, es schl?ft nur, und ist droben schon erwacht. Der Herr ist sein Hirte und weidet sein Sch?flein, gebe er auch uns seinen Frieden in die Seele und die Hoffnung des seligen Wiedersehens in's Herz. Und damit Amen in seinem Namen! -- Wie dann der Zug der Leidtragenden um das Grab stand, wie das S?rglein hinabgesenkt und mit Erde bedeckt war, wie sie die Blumenkrone auf dem H��gel befestigt hatten; da sprach der Schulmeister, indem ihm die Thr?nen ��ber die Wangen rollten: ?Ich will schweigen und meinen Mund nicht aufthun. Du, Herr, wirst es wohl machen. -- Du warst ein Kind guter Art und das Loos ist dir gefallen auf's Liebliche; dir ist ein sch?n Erbtheil geworden!? -- ?Und nun, Nachbarn, betet ein still Vaterunser mit uns, und dann habt Dank f��r eure Liebe. Der Herr vergelt's. -- So, und nochmals Amen! und einen freundlichen guten Morgen euch Allen, auch euch, ihr Kinder!?
?Guten Morgen, Bruder!? rief's da pl?tzlich, und der J?ger, den wir zu Gr��nberg im Riesen kennen gelernt, eilte ��ber die Gr?ber weg, und schlang seinen Arm um den Schulmeister und k��?te ihn. Aber erschrocken fuhr er zur��ck, als er die Thr?nen in seinen Augen gewahrte. ?Was ist mit euch, Bruder?, rief er, ?habt ihr Eines der Euren verloren? Doch nicht meinen Pathen Heinrich, das wolle Gott verh��ten!? ?Sei willkommen?, sprach freundlich der Schulmeister, ?auf dem Grab meiner J��ngsten mu? ich dir heute die Hand reichen. Aber es ist auch so gut; der Herr hat's gethan! Siehe, diese sind mir ja noch ��brig, meine Dorothe, mein Heinrich, meine Marie und meine Anna. Bin ich da nicht reich genug? -- Und woher kommst du denn, Bruder Heinrich, und was tr?gst du denn unter deinem Mantel? Ein Kind? Wem geh?rt denn das? Dein vielleicht?? ?Seid ihr verheirathet, Schwager?? fragte Dorothe. ?Davon la?t uns drinnen im Hause reden?, sprach in leiserem Tone der J?ger, ?was ich euch zu sagen habe, geh?rt nicht vor Jedermanns Ohren.?
Wie sie nun in's Haus gegangen waren und der J?ger die T��cher, mit denen es umh��llt war, abgebunden hatte, da erwachte das Kind, und da es die gewohnten Gesichter nicht sah, so fing es an zu weinen. Dorothe nahm es auf ihren Arm und liebkoste es, und hie? die Marie hinausgehen und Milch f��r das Kleine holen, w?hrend Anna auf einen Schemel stieg, um sich den kleinen Fremdling besser zu betrachten.
?Wo das Kind eben ist, Schw?gerin?, sprach da der J?ger, ?in euren Armen, da m?cht' ich es gern auf einige Zeit lassen. Seid so g��tig und nehmt euch seiner an; das Kind mu? von Vater und Mutter weg, seid ihr ihm Vater und Mutter, bis ich es wiederhole. An einem sch?nen St��ck Geld f��r eure M��he soll's nicht fehlen; hier ist einstweilen der Anfang.? Und der J?ger legte den Beutel mit Geld auf den Tisch.
?Ich w��nschte, Heinrich?, hub da der Schulmeister an, ?du sagtest mir erst, ehe du mich mit dem Gelde versuchst, wem das Kind geh?rt und ob es ehrlicher Leute Kind ist; denn selbst deine Bitte k?nnte mich nicht verm?gen, ein fremd Kind in mein Haus zu nehmen, wenn nicht Alles ehrlich dabei zugeht.?
Da erz?hlte der J?ger, was er von den Aeltern des Kindes wu?te; wie sein Herr ein vornehmer, reicher Kaufmann aus Delft in Holland sei; wie er van der Bruck hei?e; wie der Vater desselben ein harter Mann sei, der sich der Heirath
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