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Der Englaender [with accents]
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Title: Der Engl?nder
Author: Jacob Michael Reinhold Lenz
Release Date: November, 2004 [EBook #6819] [Yes, we are more than one year ahead of schedule] [This file was first posted on January 27, 2003]
Edition: 10
Language: German
Character set encoding: iso-latin-1
*** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK, DER ENGL?NDER ***
Thanks are given to Delphine Lettau for finding a huge collection of ancient German books in London.
This Etext is in German.
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Dieses Buch wurde uns freundlicherweise vom "Gutenberg Projekt-DE" zur Verfügung gestellt. Das Projekt ist unter der Internet-Adresse http://gutenberg2000.de erreichbar.
Der Engl?nder
Jakob Michael Reinhold Lenz
eine dramatische Phantasterei
Personen
Robert Hot, ein Engl?nder Lord Hot, sein Vater Lord Hamilton, dessen Freund Die Prinzessin von Carignan ein Major in sardinischen Diensten verschiedene Soldaten Tognina, eine Buhlschwester ein Geistlicher verschiedene Bediente
Der Schauplatz ist Turin.
Erster Akt
Erste Szene
(Robert Hot spaziert mit einer Flinte vor dem Palast auf und ab.)
(Es ist Nacht. In dem einen Flügel des Palasts schimmert hinter einer roten Gardine ein Licht durch.)
ROBERT. Da steck ich nun im Musketierrock, ich armer Protheus. Habe die Soldaten, und ihre Knechtschaft, und ihre Pünktlichkeit sonst ?rger geha?t, wie den Teufel.--Ha! was t?te man nicht um dich, Armida? Es ist kalt. Brennt doch ein ewigs Feuer in dieser Brust, und wie vor einem Schmelzofen glüh` ich, wenn ich meine Augen zu jenen roten Gardinen erhebe. Dort schl?ft sie, dort schlummert sie jetzt vielleicht. O, der Kissen zu sein, der ihre Wange wiegt.--Wenn der Mond, der so dreist in ihn Zimmer darf, sie weckte, wenn er sie an's Fenster führte!--G?tter!--Mein Vater kommt morgen an, mich nach England zurückzuführen--Komm, sch?ne Armida, rette mich! La? mich dich noch einmal demütig anschauen, dann mit diesem Gewehr mir den Tod geben; meinem Vater auf ewig die grausame Gewalt nehmen, die er über mich hat. Mich nach England zurückzuführen! Mich zu den ?ffentlichen Gesch?ften brauchen! Mich mit Lord Hamiltons Tochter verheiraten! (schl?gt auf sein Gewehr) Kommt nur! Eher m?chtet ihr mich mit dem Teufel verheiraten. (geht lange stumm auf und ab.) O wie unglücklich ist doch der Mensch! In der ganzen Natur folgt alles seinem Triebe, der Sperber fliegt auf seine Beute, die Biene auf ihre Blume, der Adler in die Sonne selber--Der Mensch, nur der Mensch--Wer will mirs verbieten? Hab ich nicht zwanzig Jahre mir alles versagt, was Menschen sich wünschen und erstreben? Pflanzenleben gelebt, Steinleben? Blo? um die t?richten Wünsche meines Vaters auszuführen; alle sterbliche Sch?nheit hintan gesetzt, und wie ein Schulmeister mir den Kopf zerbrochen; ohne Haar auf dem Kinn wie ein Greis gelebt, über nichts als Büchern und leblosen, wesenlosen Dingen, wie ein abgezogner Spiritus in einer Flasche, der sich selbst verraucht. Und nun, da ich das Gesicht finde, das mich für alles das entsch?digen kann, das Gesicht, auf dem alle Glückseligkeit der Erde und des Himmels, wie in einem Brennpunkt vereinigt, mir entgegen winkt, das L?cheln, das mein ganzes unglückliches, sterbendes, verschmachtendes Herz umfa?t, und meinen ausgetrockneten, versteinerten Sinnen auf einmal zuzuwinken scheint: Hier ist Leben, Freude ohne Ende, Seligkeit ohne Grenzen--Ach! ich mu? hinauf,--so wahr ein jeder Mensch einen Himmel sucht, weil er auf Erden nicht zufrieden werden kann.
(Er schie?t sein Gewehr ab, das Fenster ?ffnet sich, die Prinzessin sieht heraus.)
ROBERT. (kniet.) Sind Sie's, g?ttliche Armida?--O zürnen Sie nicht über diese Verwegenheit! Sehen Sie herab auf einen Unglücklichen, der zu sterben entschlossen ist, und kein anderes Mittel wu?te, Sie vor seinem Tod noch einmal zu sehen, Ihnen zu sagen, da? er für Sie stirbt. Die Sonne zürnt nicht, wenn ein dreister Vogel ihr entgegen fliegt und, von ihrem Glanz
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