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Chr. M. Wieland's Biographie
The Project Gutenberg EBook of Chr. M. Wieland's Biographie, by H. Doering This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included with this eBook or online at www.gutenberg.org
Title: Chr. M. Wieland's Biographie
Author: H. Doering
Release Date: January 4, 2006 [EBook #17454]
Language: German
Character set encoding: ISO-8859-1
*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK CHR. M. WIELAND'S BIOGRAPHIE ***
Produced by richyfourtytwo, Hagen von Eitzen and the Online Distributed Proofreading Team at http://www.pgdp.net
[Transcriber's Note/ Anmerkung: Errors in the printed text have been corrected. The original form is listed at the end of the file.Offensichtliche Druckfehler wurden korrigiert. Die Originalform ist am Ende notiert.]
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BIOGRAPHIEN DEUTSCHER CLASSIKER.
SUPPLEMENT zu der G?schen-Cottaischen Ausgabe "DEUTSCHER CLASSIKER."
Drittes B?ndchen. CHR. M. WIELAND.
Jena, Verlag von Carl Doebereiner. 1853.
CHR. M. WIELAND'S Biographie von =Dr.= H. DOERING.
Complet in Einem B?ndchen.
Jena, Verlag von Carl Doebereiner. 1853.
WIELAND'S LEBEN.
Christoph Martin Wieland erblickte in dem unfern der ehemaligen freien Reichsstadt Biberach gelegenen Dorfe Ober-Holzheim am 5. September 1733 das Licht der Welt. Sein Vater, Matthias, der dort eine Pfarrstelle bekleidete, doch bald nachher Prediger an der Marien-Magdalenenkirche zu Biberach ward, hatte die Jurisprudenz, der er sich anfangs gewidmet, sp?ter in Halle mit dem Studium der Theologie vertauscht. Er war ein eifriger Anh?nger Spener's und des damals weit verbreiteten Pietismus geworden. Vorherrschend blieb in seinem Benehmen immer eine gewisse Abgemessenheit, ein feierlicher Ernst, den er von der priesterlichen W��rde f��r unzertrennlich hielt. Seine Liebe zur Einsamkeit hatte zum Theil in seinen beschr?nkten Verh?ltnissen ihren Grund. Durch langwierige Processe seiner Mutter hatte er sein kleines Erbtheil fast ganz eingeb��?t. Mit gleicher Resignation, wie er, ertrug seine Gattin, eine geborne Kieke, die mannigfachen Entbehrungen, die ihres Mannes Lage zu fordern schien. Sie war eine stille, anspruchslose Hausfrau, die jede ��berfl��ssige Ausgabe zu vermeiden suchte. Mit inniger Liebe hing sie an ihrem Sohne, und diese Liebe verminderte sich nicht, als ihm noch ein Bruder geboren ward, der schon fr��h an Engbr��stigkeit litt, und bereits im J��nglingsalter starb.
Seiner Amme verdankte Wieland, wie er in sp?tern Jahren erz?hlte, seine gro?e Liebe zur Reinlichkeit. Als ihm einst der Dreier, wof��r er sich beim Gange in die Schule sein Fr��hst��ck kaufen sollte, zuf?llig aus der Hand fiel, konnte er sich nicht entschlie?en, die sehr beschmutzte Kupferm��nze wieder aufzuheben. Er zog es vor, hungrig die Schule zu betreten. Ein gewisser Ernst, der ihn selbst bei seinen jugendlichen Spielen nie ganz verlie?, blieb ihm in seinen Knabenjahren eigen. Von Natur war er schw?chlich. Aber bei dem Unterricht, den ihm sein Vater schon im dritten Lebensjahre ertheilte, entwickelten sich bald seine Geistesanlagen in reger Wi?begier, schneller Auffassungsgabe und einem trefflichen Ged?chtni?. Er war noch sehr jung, als er, au?er einer gr��ndlichen Kenntni? des Lateinischen und Griechischen, auch in der Mathematik, Logik und Geschichte bedeutende Fortschritte gemacht hatte. Mit einer sehr regen Phantasie verband er W?rme und Innigkeit des Gef��hls. Durch seine Gem��thsanlagen, vielleicht auch durch das Beispiel seines Vaters neigte er sich fr��h zur religi?sen Schw?rmerei. Ver?ndert ward diese Geistesrichtung durch das mit gro?em Eifer von ihm betriebene Studium der r?mischen und griechischen Classiker. Die Lebensbeschreibungen der Helden im Cornelius Nepos begeisterten ihn.
Lebhaft regte sich seit seinem zw?lften Jahre Wielands Gef��hl f��r Poesie, noch ehe er den Virgil und Horaz gelesen hatte, die sp?terhin seine treuen Begleiter auf einsamen Spazierg?ngen wurden. Seine ersten poetischen Versuche waren lateinische Verse. Anakreon war sein Vorbild bei einem Gedicht von der Echo, dem er eine Ausdehnung von beinahe 600 Versen gab. Nicht viel k��rzer war ein anderes Gedicht in Distichen, zu welchem ihm die bekannte Fabel von den Pygm?en den Stoff bot. Dies Gedicht war eigentlich eine Satyre auf die sehr kleine Frau des Rectors an der Schule zu Biberach. In deutschen Versen w?hlte sich Wieland den durch sein "Irdisches Vergn��gen in Gott" gefeierten Dichter Brockes zum Muster. Von Gottsched, dem damaligem Tonangeber des guten Geschmacks, entfernte ihn sein sehr feines Gef��hl f��r das wahre Sch?ne.
Nicht blos der Form, auch dem Inhalt nach, blieb Brockes Wielands Vorbild in mehreren Cantaten und andern religi?sen Dichtungen, die er zwischen seinem zw?lften und dreizehnten Jahre schrieb. Auch einige Opern und Ballette fielen in jene Zeit. Seine Begeisterung f��r die Poesie hatte jedoch mit manchen Hindernissen zu k?mpfen. Das vaterliche Verbot, mit irgend etwas Anderem, als wissenschaftlichen Gegenst?nden sich zu besch?ftigen, n?thigte ihn, fr��h aufzustehen, und die Morgenstunden zu seinen poetischen Arbeiten zu benutzen. Keins seiner dichterischen Versuche, ein Epos, "die Zerst?rung Jerusalems" betitelt, nicht ausgenommen, gen��gte ihm. In jugendlichem Unmuth verbrannte Wieland die meisten seiner poetischen Versuche, und auch die wenigen, die seine Mutter gerettet hatte, traf sp?terhin ein gleiches Schicksal.
Wielands Gef��hl f��r die Sch?nheiten der Natur ward fr��h geweckt durch die anmuthigen Umgebungen der Stadt Biberach.
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