Beitr?ge zur Entdeckung und Erforschung Africa's.
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Title: Beitr?ge zur Entdeckung und Erforschung Africa's. Berichte aus den Jahren 1870-1875
Author: Gerhard Rohlfs
Release Date: July 13, 2005 [EBook #16280]
Language: German
Character set encoding: ISO-8859-1
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Beitr?ge
zur Entdeckung und Erforschung
Africa's.
Berichte aus den Jahren 1870-1875
von
Gerhard Rohlfs.
* * * * *
Leipzig,
Verlag der Dürr'schen Buchhandlung
1876
Mit dem Stahlstich-Portrait des Verfassers
Beitr?ge
zur
Entdeckung und Erforschung Afrika's.
[Illustration: Nach einer Photographie Gerhard Rohlfs]
[Illustration: Handwriting]
Contributions
à la découverte cf á l'exploration
de l'Afrique
Récite des anneés 1870-1875
Herr Gerhard Rohlfs
Leipzig
Dürr
1876
Beitr?ge
zur Entdeckung und Erforschung
Afrika's.
Berichte aus den Jahren 1870-1875
von
Gerhard Rohlfs.
* * * * *
Leipzig,
Verlag der Dürr'schen Buchhandlung
1876
INHALT
1. Der Kanal von Suez 2. Bauten in Afrika 3. Lagos an der Westküste von Afrika 4. Das Gora-Gebirge in Central-Afrika 5. H?flichkeitsformen und Umgangsgebr?uche bei den Marokkanern 6. Beitrag zur Kenntnis der Sitten der Berber in Marokko 7. Ueber Reiz- und Nahrungsmittel afrikanischer V?lker 8. Aufbruch zur Libyschen Wüste 9. Das jetzige Alexandrien 10. Kairo, Hauptstadt von Aegypten 11. Meine Heimkehr aus der Libyschen Wüste 12. Bei den Zeltbewohnern in Marokko, eine ethnografische Schilderung
1. Der Kanal von Suez.
Es hat kaum ein gro?artigeres Unternehmen mehr das Interesse der gebildeten Welt in Anspruch genommen, als der Durchstich des Isthmus von Suez, eine Unternehmung, wie sie eben nur der vor nichts zurückschreckende Geist des 19. Jahrhunderts erdenken konnte. Und keine Arbeit ist mehr besprochen und beschrieben worden, als gerade dieser Kanal, Stimmen haben sich dafür und dagegen erhoben; Enthusiasten wollten den Kanal in ein paar Jahren vollenden, untersch?tzten die Schwierigkeiten, setzten die Kosten zu gering an; ihre Gegner sprachen von unüberwindlichen Hindernissen, vom Niveauunterschiede der beiden zu verbindenden Meere, von nicht zu besiegenden Sandstürmen der Wüste, vom Mangel an Geld und endlich, falls der Kanal zu Stande k?me, von den zu gro?en Kosten, welche die Rheder für ihre durchgehenden Fahrzeuge zu entrichten haben würden.
Im Jahre 1854, als Hr. von Lesseps vom Vicek?nig die Autorisation bekam zur Anlegung eines maritimen Kanals durch die Landenge, constituirte sich infolge dessen eine internationale Commission, bestehend aus Ingenieuren von England, Oesterreich, Spanien, Frankreich, den Niederlanden und Preu?en, um einen Plan auszuarbeiten, und nachdem diese Commission festgestellt hatte, da? kein Niveauunterschied zwischen den beiden getrennten Meeren vorhanden sei, hatte sie die Bildung des Kanals von Suez und eine Subscription zur Folge. Die auszuführenden Arbeiten waren auf 200 Mill. Frs. veranschlagt worden, welche Summe aufgebracht wurde. Im Jahre 1859 begannen die ersten Arbeiten unter der unmittelbaren Direction der Compagnie selbst.
Diese bestanden haupts?chlich in Menschenwerk; das ?gyptische Gouvernement hatte contractlich 20,000 Fellahin oder Leibeigene zu liefern, welche eine monatliche Dienstzeit hatten, wobei sie auf Kosten der Compagnie ern?hrt und abgelohnt wurden. Jeden Monat l?ste ein Haufen anderer Zwangsarbeiter den alten ab.
Als nun Ende 1865 die Unzul?nglichkeit dieser Arbeiten sich herausstellte, schlo? die Compagnie mit dem Hause Borrel und Lavaley einen Contract, demzufolge das genannte Haus es übernahm, s?mmtliche Erdarbeiten, die Ausgrabung und Ausbaggerung des Kanals durch Maschinen bewerkstelligen zu wollen. Zugleich wurde der Firma Dussaud Frères die Vollendung der gro?en Molen von Port-Said überwiesen und die Arbeiten, welche dieses Haus durch seine colossalen künstlichen Steinblockbauten in Algier, Cherbourg u.s.w. ausgeführt und dem man neuerdings noch die Construction des Hafens von Smyrna übergeben hatte, waren hinl?nglich Bürge, da? ihnen die Molen von Port-Said würden ebenbürtig zur Seite gestellt werden k?nnen.
Es handelte sich nun aber darum, das ?gyptische Gouvernement, welches sich verpflichtet hatte, w?hrend des Kanalbaues so und so viele Arbeiter zu liefern, dahin zu bringen, da? es für die jetzt unn?thig gewordenen Menschenkr?fte einen ?quivalenten Theil an Geld gew?hrte und die ?gyptische Regierung, immer bei der Hand, das Unternehmen auf's Gro?mütigste zu f?rdern, ging auf's Bereitwilligste daraus ein. Inde? stellte es sich heraus, da? die Abl?sungssumme, welche die Compagnie verlangte, 54 Mill. Frs. dem Vicek?nig zu hoch gegriffen schien und man kam nun überein, sich einem Schiedsrichter zu unterwerfen, wozu beide Parteien den Kaiser Napoleon w?hlten. Aber nicht für 54 Millionen entschied sich der Kaiser der Franzosen, sondern für 84 Millionen, welche die ?gyptische Regierung der Compagnie zu zahlen habe. Die anf?ngliche Sch?tzung der Compagnie war also bedeutend durch den Ausspruch des Kaisers Napoleon überboten worden. Man hat behaupten wollen, der Umstand, da? Herr von Lesseps ein Verwandter der Kaiserin Eugenie ist, habe nicht wenig dazu beigetragen, eine für die Compagnie so au?erordentlich günstige Entscheidung herbeizuführen. Au?erdem hatte die Compagnie einen neuen Geldzuschu? von 10 Mill. Frs. als Entsch?digung für die Dom?ne
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